Volltext: Die Grundlagen für die Preisbemessung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse im Jahre 1919 [61/62/63]

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2000 Kalorien zu ersassen, so würde sich bei entsprechender automati 
scher Steigerung der Schleichhandels- bzw. freien Preise folgende 
Rechnung ergeben: 
je 100 Kalorien: Preiseinheit: 
20 X 1% = 25 
6 X 6% == 37,50 
26 = 62,50 
Es würde demnach trotz der Preiserhöhung um 14 eine Senkung 
des Lebensmitteletats um mehr als 10 % eintreten, neben dem Vor 
teil gerechterer Verteilung, wenn es gelänge, etwa 20% mehr 
-zu erfassen und zur Verteilung zu bringen als bisher. Das letzte 
Ende dieser Kette würde in der vollen Deckung der 26 Kalorien 
einheiten durch die staatliche Ration zu erblicken sein. Theoretisch 
würde es dann so liegen, daß eine volle Verdoppelung aller Preise 
mit einer Senkung des Lebensaufwands um über 25 % verbunden 
wäre, denn 
26X2 = 52 
gegenüber 70 in der Gegenwart. Bei voller Erfassung der 2600 Kalo 
rien, keineswegs demnach der vollen Produktion, sondern nur der 
gleichen Menge, die auch heute dem Verbraucher zugeführt wird, 
würde ein Getreidepreis von 600 M, ein Fleischpreis von 160 M 
je Zentner, ein Butterpreis von 8 M je Pfund mit einer Verbilligung 
der Lebenshaltung um 25 % Hand in Hand gehen. 
Demgegenüber läge für den Fall, daß die Menge der zu er 
fassenden Lebensmittel sinken würde, die nachfolgend angedeutete Ge 
staltung nahe, wobei die Preise als gleichbleibend angenommen 
werden sollen: 
je 100 Kalorien: Preiseinheit: 
Rationiert ... 10 X 1 =10 
Ergänzung. . . 16 X 5 = 80 
26 = 90 
oder gar 
bei einer Preiserhöhung 
je 100 Kalorien: Preiseinheit: 
10 X 1Z4 = 12,5 
16 X 614 = 100 
26 = 112,5 
d. h. es würde eine weitere Verteuerung im ersten Falle um 30, 
im zweiten um 60 % eintreten. Daneben eine wachsende Ungleichheit 
der Verteilung. Diese Gefahr muß bei einer Fortsetzung der gegen 
wärtigen Entwicklung ohne weiteres als gegeben erachtet werden. Ihr 
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