Volltext: Die Grundlagen für die Preisbemessung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse im Jahre 1919 [61/62/63]

9 
wesentlichen bestätigt fand. Wenn das Ergebnis der nachstehend auf 
geführten Bilanz nur 13,3 Milliarden ausweist, so liegt dies vor 
allem daran, daß Wohltmann seinen Berechnungen zum Teil bereits 
verarbeitete Produkte zugrunde gelegt hat, wie beispielsweise den Er 
trag des Viehstapels an Fleisch, Häuten usw., während der Verfasser 
lediglich diejenigen Werte veranschlagt hat, welche den landwirtschaft 
lichen Rohprodukten entsprechen und somit unmittelbar der Landwirt 
schaft selbst zufließen. So wurde in der nachfolgenden Berechnung 
ebenfalls versucht, die eigentlichen Erzeugerpreise zugrunde zu legen, 
nicht aber, wie in den bisher vorliegenden Berechnungen, die Markt 
preise, welche bekanntlich den Erzeugerpreis um so stärker übertreffen, 
je leichter verderblich die betreffende Ware ist. 
Nachdem somit in diesen Untersuchungen bereits eine erhebliche 
Vorarbeit für eine Bilanz der deutschen Landwirtschaft geleistet war, 
war es nur noch ein Schritt zu dem Versuche, den so ermittelten Ein 
nahmen nun auch die Ausgaben gegenüberzustellen. Allerdings waren 
die Schwierigkeiten hierbei noch weit größere, als diejenigen, welche 
einer sachgemäßen Ermittlung der Einnahmen gegenüberstehen. Fehlte 
doch hier so gut wie jedes statistische Material. Trotzdem erschien 
die Versuchung und die Notwendigkeit, endlich einmal in das Dunkel 
der wirtschaftlichen Vorgänge der deutschen Landwirtschaft in ihrer 
Gesamtheit hineinzuleuchten, so groß, daß trotz der auf Schritt und 
Tritt entgegenstehenden Schwierigkeiten der Versuch berechtigt er 
schien, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Besonders war 
es die Möglichkeit, durch den zur Verfügung stehenden amtlichen 
Apparat alle erdenklichen Quellen der Erkenntnis nutzbar zu 
machen, die den Verfasser in seiner Absicht bestärkte. Trotzdem ist 
er sich nicht darüber im Zweifel geblieben, daß es sich hier nur um 
einen ersten und tastenden Versuch handeln kann, welcher durch fort 
gesetzte und tiefgründige Forschungen wesentlicher Korrekturen be 
dürfen wird. 
Um den dieser Arbeit gesteckten Rahmen nicht allzusehr zu über 
schreiten, war es erforderlich, das den Untersuchungen zugrunde 
liegende BerechnungS- und Quellenmaterial in den Anhang zu ver 
weisen 2 ). Wenn es auch dort nur in kurzem Auszug zur Aufnahme 
gelangen konnte, so wurde dadurch wenigstens versucht, auch in diesem 
engen Rahmen den Nachweis für die Entstehung und die sorgfältige 
Prüfung jeder einzelnen Zahlenangabe zu führen. 
Das Ergebnis der gesamten Untersuchung läßt sich, in bilanz 
mäßige Formen gebracht, folgendermaßen zum Ausdruck bringen: 
ft Anlage I.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.