Volltext: Die pflanzlichen und tierischen Oele und Fette, ausschließlich der Molkereiprodukte, in Frieden und Krieg [33]

zusammenfassende Verordnung vom 15. Februar 1917 noch aus 
gedehnt und verschärft worden. 
Das auf diese Weise vor Verheimlichung und Vergeudung mög 
lichst geschützte Material wird durch die Gemeinden und Kommunal 
verbände gesammelt, die mit der praktischen Durchführung der 
Sammlung die bereits im Frieden tätigen Knochen- und Roh- 
produktenhändler betrauen. Das Aufbringen und Ab 
liefern der Knochen durch die Händler geschieht unter städti 
scher bezw. kommunaler Kontrolle. Die Händler zahlen dem Besitzer 
der Knochen, der sogenannten ersten Hand, wofern es sich um Haus 
haltungsknochen und dergleichen handelt, als Anreiz zur Ablieferung 
10 Pfennige für das Kilogramm und erhalten selbst 18 Mark für 
100 Kilogramm. Das Interesse der Städte und Gemeinden an mög 
lichst restloser Sammlung der Knochen wird dadurch anzuspornen 
gesucht, daß ihnen eine Menge von 1, v. H. der gesamten von ihnen 
abgelieferten Knochenmengen in Form von Margarine ohne An 
rechnung auf die gesetzliche Fettration zur freien Verfügung gestellt 
wird. 
Die Sammeltätigkeit der Händler wird in vielen großen 
Städten, in denen die erforderliche Organisation vorhanden ist, durch 
Sammlungen der Schulkinder erfolgreich unterstützt. 
Auf diese Weise ist es gelungen, die monatliche Ausbeute 
an technischem Knochenfett so zu vermehren, daß die im 
Durchschnitt der ersten 6 Monate von 1917 erhaltenen Mengen sich 
zu den Ergebnissen der ersten 6 Monate der Knochenbewirtschaftung 
durch den Kriegsausschuß verhalten wie 9 : 7. 
Eine noch weit größere Steigerung hat bei der Speise- 
knochenfett-Gewinnung erzielt werden können. Die ge 
wonnenen Mengen Speiseknochenfett stiegen stetig von anfangs 
7 Tonnen im Mai 1916 auf 59 Tonnen im Dezember 1916, d. h. von 
einem Durchschnitt der Arbeitsmonate des Jahres 1916 von etwa 
30 Tonnen auf einen Monatsdurchschnitt von rund 82 Tonnen in 
den ersten 6 Monaten von 1917 und sind seitdem noch weiter ge 
stiegen. 
Diese erfreuliche Mehrung der Margarine-Rohstoffe wurde zum 
Teil dadurch ermöglicht, daß die künstliche G ly z er i n h e r st e l- 
lung so weit entwickelt war, daß die Ansprüche der Heeres 
verwaltung auf Knochenfette zur Glyzeringewinnung entsprechend 
herabgesetzt wurden und infolgedessen ein etwas größerer Teil der 
Knochen auf Speisefette verarbeitet werden konnte. 
Zur richtigen Beurteilung dieser Ziffern darf ferner nicht unbe-
	        
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