Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

M 
Plantagen einiger Himalaya-Distrikte und Javas, die Grundlage 1 
aller Kulturen Her Welt. 
W l 
Anfangs war es den indischen Pslanzungsbesitzern sehr schwer, 
in den verbrauchenden Ländern ihrem Erzeugnis dem langjährig « 
eingebürgerten chinesischen Tee gegenüber Absatz zu verschaffen. ^ 
Die englischen Beteiligten sind vor keinem Mittel zurückgeschreckt, k - 
ihren Zweck zu erreichen. Sie haben schriftstellerisch einen ähn- j 
lichen Verleumdungsfeldzug gegen die chinesische Teekonkurrenz j 
unternommen, wie in jetziger Kriegszeit gegen deutsche Kultur und 
deutsches Wesen. Hierdurch sind eine Reihe von Unwahrheiten E, 
über unhygienische Bereitung und weitgehende Verfälschung von 
chinesischem Tee hängen geblieben, die der Wahrheit nicht ent- ß 
sprechen. 
Wer die in China g ew o n n e n e n T e e m engen gab und 
gibt es keine Statistik, sondern nur Schätzungen. Man darf an 
nehmen, daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil (etwa 10 v. H.) 
der geernteten Teegewinnung für die Ausfuhr nach Europa, 
Amerika und Australien in Frage kommt. Im Jahre 1885 betrug 
die jährliche Ausfuhr Chinas über See etwa 150 Mill. KZ, 
während sie jetzt, in stetigem Rückgang befindlich, nur noch aus > 
30 bis 40 Mill. zu schätzen ist. Zuverlässige Zahlen über die 
gesäurte China-Ausfuhr stehen nicht zur Verfügung, weil Anhalts 
punkte über die auf dem Landwege nach Rußland verschickten Tee- 
mengen fehlen. 
Wie in China, so bleibt auch inIap a n die Hauptmenge des . 
geernteten Teeblattes für den Verbrauch der einheimischen Be 
völkerung im Lande zurück. Für die Ausfuhr nach europäischen 
Ländern ist Japan niemals in Frage gekommen. Es fand um 
Absatz nach den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada, j 
B r i t isch - Indien hat mit der Teekultur 1838 begonnen, 
1880 reichlich 30 Mill. und 1914 140 Mill. Ernte- i 
erträgnis gehabt. , 1! 
Auf Ceylon wurden 1876/76 100 ÜA Tee geerntet, im 
Jahre 1900 wurden schon 60 Mill. six und 1914 88 Mill. kg - 
verschifft. - 
Auf Java beschränkte sich die Ausfuhrmenge lange Jahre 
hindurch auf 6 bis 10 Mill. kxt Erst in neuerer Zeit haben die I'. 
Ausfuhrzahlen Javas einen sehr großen Aufschwung genommen. - 
Im Jahre 1914 hatten sie bereits 32 Mill. Icx erreicht, und sie M 
sind nach vorliegenden Berichten von 1914 bis 1916 auf 60 Mill. lc§ > 
gestiegen.