Full text: Die Schwerarbeiterfrage [Heft 26/27]

l. 
Zur Schwer- und Schwerstarbeiter- 
Versorqung mit Zusatzlebensmitteln 
Don Generalsekretär A. Stegerwald in Köln, 
Mitglied im Vorstande des Kriegsernährungsamtes. 
Wir sind nun schon im vierten Jahve vom Weltverkehr ab 
geschlossen. Was bas für die Ernährung des deutschen Volkes 
bedeutet, beweisen folgende Zahlen: im letzten Friedensjahre 
führte Deutschland für etwa 2 Milliarden Mark Lebensmittel ein 
und für Milliarden Mark Futtermittel, mit denen es um 
weitere 2 Milliarden Mark Lebensmittel (Milch, Butter, Fleisch, 
Eier usw.) herstellte. Da unsere Ausfuhr an Lebensmitteln etwa 
U Milliarden Mark Wert hatte, bleibt also eine Mehrzufuhr an 
Lebensmitteln im Werte von rund 3Z4 Milliarden Mark bestehen. 
Diese Zufuhr ist im Kriege mehr und mehr in Wegfall ge- 
gekommen. Unsere Lebensmittelversorgung mußte deshalb dein 
Frieden gegenüber eine vollständige Umschaltung erfahren. 
-In unserer Kriegswirtschaft mußte der Grundsatz gelten: wir 
müssen selbst mindestens soviel produzieren können, wie wir 
brauchen, und dürfen nicht mehr verbrauchen, als wir selbst 
produzieren können. Es mußte also eine Vorratshebung und 
zugleich eine Bedarfssenkung eintreten. Bei Vorratshebung wie 
bei Bedarfslenkung sind aber gewisse Grenzen gezogen, die nicht 
überschritten werden können. 
Die Vo r r a ts h e b u n g , die durch Anregung der Pro 
duktion in jeder Weise geschieht, hat ihre natürlichen Grenzen. Wir 
verfügen nur über eine bestimmte Fläche Land. Es fehlt an 
Arbeitskräften, da sich die besten beim Heere befinden. Es 
fehlt an Zugtieren, da die Militärverwaltung einen großen Teil 
der Pferde beansprucht. Die landwirtschaftlichen Maschinen sind 
ausbesserungsbedürftig und können nicht, wie erforderlich wäre, er 
gänzt werden, weil unsere Industrie mit Heeresaufträgen über 
lastet ist, weil Rohstoffmangel besteht und weil die landwirtschaft 
lichen Facharbeiter (Schmiede, Stellmacher usw.) nicht in 
wünschenswertem Maße vom Heeresdienst zurückgestellt werden 
können. Für das Vieh fehlen die Futtermittel, die wir 
He,t 2Ü/L7. I
	        
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