Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

Hiernach sind die Mittelmächte (mit Rumänien) von der Brot- 
getceidezufuhr fast ganz unabhängig, Westeuropa jedoch und die 
Mittelmeerländer sind bei einer eigenen Produktion von 23 Millionen 
Tonnen auf eine Einfuhr von 12 Millionen Tonnen angewiesen. In 
Prozenten des Verbrauchs^) ausgedrückt, betrug die Einfuhr an Brot 
getreide 
i» England 79 % 
„ Italien 24 % 
„ Frankreich 13 %. 
In den neutralen Staaten ergibt sich folgende Reihenfolge — eine 
wahre Zahlenmystik der neutralen Sympathien —: 
Norwegen 92% 
Schweiz 80 % 
Niederlande 64 % 
Dänemark 40 % 
Schweden 29% 
Spanien 4 %. 
Als Versorgungsquellen kommen demgegenüber Rußland und Amerika 
in Betracht, jedes mit mehr als 5 Millionen, Argentinien und 
Australien zusammen mit annähernd 4 Millionen Tonnen. 
Der Krieg nun hat die alten Zusammenhänge zerrissen und drei 
fast völlig voneinander abgeschlossene Versorgungsgebiete geschaffen: 
Rußland, die Mittelmächte, die übrige Welt. Die Nachfrage Deutsch 
lands auf dem Weltmärkte ist damit ausgeschieden, ein Vorteil für 
England und seinen Anhang, der aber durch die verhängnisvolle Tat 
sache ausgewogen wird, daß gleichzeitig Rußland als die eine große 
Versorgungsquelle des Weltmarktes ausgeschaltet worden ist. Nur 
wenige hunderttausend Tonnen haben seit Kriegsausbruch über 
Wladiwostok und Archangelsk ihren Weg ins Ausland gefunden. 
Ob Rußland jetzt noch bei Öffnung der Dardanellen große Ge- 
treidemeugen an seine Bundesgenossen abgeben könnte, ist übrigens 
recht fraglich. Die Statistik scheint zwar jeden Zweifel auszuschließen 
denn hiernach hat seine Ernte 
1914: 41,6 Millionen Tonnen 
1915: 48,8 „ 
1916: 42,5 
betragen, im ganzen also den Friedensdurchschnitt von 45,6 Millionen 
Tonnen annähernd erreicht. Besonders großes Vertrauen verdienen 
) Ohne Saatgut.
	        
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