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Die Zahl, d'er Schweine wird von der amtlichen Statistik für das
Jahr 1911 mit 4,2 Millionen, für 1916 mit 3,6 angegeben. Dazu
kommen aber noch die in der Statistik nicht aufgeführten Schweine
der kleinen Leute, der Cottage, deren Zahl für den Frieden auf etwa
2 Millionen geschätzt wird. Wir wollen annehmen, daß der Schweine-
bestand war:
1911 1916
6 Millionen 5 Millionen.
Da in England im Verhältnis zur Bevölkerung viel weniger
Schweine gehalten werden als in Deutschland, so werden sie weit mehr
als bei uns mit Haus- und Wirtschaftsabfällen gefüttert. Während
im Frieden in Deutschland das Schweinefleisch zu etwa % bis a / 5 aus
Haus- und Wirtschaftsabfällen, zu 3 / 4 bis 4 / 5 dagegen aus hochver
daulichen Kraftfuttermitteln und Hackfrüchten erzeugt wurde, muß
man annehmen, daß in England vielleicht sogar bis zur Hälfte des
Schweinefleisches aus den Wirtschaftsabfällen gewonnen wird und
infolgedessen nur die Hälfte aus Kraftfutter und sonstigem Futter
entsteht. Nimmt man an, daß 50 % mit Kraftfutter erzeugt werden,
so ist — unter der weiteren Voraussetzung, daß das Schlachtgewicht
75 kg ist und diesem 90—95 kg Lebendgewicht entsprechen, und daß,
um 1 kg Lebendgewicht zu gewinnen, 4,5—5 kg Kraftfutter nötig
sind — hierfür erforderlich:
1909/13 1916
Kraftfutter für Schweine 1,2 bis 1,5 Milt. Tonnen 1,0 bis 1,2 Mill. Tonnen
Infolgedessen verbleiben für die übrige Nutzviehhaltung (Schafe
und Rinder):
1909/13 ' 1916
6,5 bis 6,8 Mill. Tonnen 5,0. bis 5,2 Mill. Tonnen
Wir sahen, daß die Milcherzeugung etwa 9 Milliarden Liter
beträgt. Davon wird sicherlich die Hälfte mit Grün- und Weide-
futter ohne wesentliche Beifütterung von Kraftfutter erzeugt werden,
4 Milliarden Liter dagegen in . der eigentlichen Winter- und Stall
fütterungsperiode unter Beigabe von Kraftfutter gewonnen. Hierfür
wären, da eine Kraftfutterzulage von 1kg durchschnittlich etwa 3 Liter
Milch hervorbringt, etwa 1,3 Millionen Tonnen Kraftfutter er
forderlich.
') Stal. Jahrbuch f. d.. Deutsche Reich. Juteru. Übersich teil.