Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

1915 iu Nordamerika, wie es scheint, trotz aller Ausfuhr eine Ver 
größerung der Viehbestände herbeigeführt, dafür sind diese aber in 
Australien infolge großer Dürre dezimiert worden. Wahrscheinlich 
ist auch in Südamerika eine Verminderung eingetreten. 
Nach alledem ist für die nächsten Jahre mit einer Erschwerung 
der Fleischproduktion fast in der ganzen Welt zu rechnen. In 
Europa tritt als weitere schwächende Ursache der Kraftfuttermangel 
hinzu, der eine Abnahme in der Fleischergiebigkeit der Tiere nach sich 
ziehen muß. Ja, selbst in den überseeischen Gebieten einer extensiven 
Viehzucht dürfte sich die schlechte Fnttergetreidcernte dieses Jahres in 
ähnlicher Weise fühlbar machen. 
* * 
Wie hat sich nun vie Milch- und damit die B nt t e r Versorgung 
gestaltet? 
In England wurde bei einer Erhebung im Jahre 1907 (Lensim 
ok procluctlon) der Milchertrag der milchgebenden Kühe, abzüglich der 
für die Aufzucht der Kälber erforderlichen Mengen, auf durchschnittlich 
550 Gallonen, also auf 2500 Liter, und auf 437 Gallonen gleich 
2000 Liter pro Stück des gesamten Kuhbestandes geschätzt. Da sich 
dieser in den letzten Friedensjahren auf 4,4 Millionen belief, so 
wurden in Großbritannien und Irland 8,8 Milliarden Liter Milch 
produziert, wovon 90 Liter pro Kopf der Bevölkerung, also im ganzen 
4 Milliarden Liters unmittelbar und 4—5 Milliarden Liter in Form 
von etwas über 100 000 Tonnen Butter (28 Liter Milch — 1 kg 
Butter) verbraucht würden. 
Importiert wurden etwa 200 900 Tonnen, also */ 3 des gesamten 
Butterverbrauches. Die eingeführte Menge kam zu 2 / 5 aus Däne 
mark, während der Rest teils aus Schweden, Holland, Frankreich 
und Rußland, teils aus Australien, Neu-Seeland und Argentinien 
bezogen wurde. In: Kriege ist die Einführ stark zurückgegangen; 
nach dem „^conomlst" vom 6. Januar 1917 war sie wie folgt: 
Herkunftsländer 
1911/13 
in 
1915. 
1000 T 
1916 
onnen 
Dänemark 
. . 85 
68 
58 
Schweden, Holland, Frankreich .. . 
. . 36 
27 
Rußland 
... 35 
51 
2 
Australien und Neuseeland 
49 
38 
Zusammen. . 
. . 205 
184 
Tn 
0 Dazu '/i Million Doppelzentner Einfuhrüberschuß an kondensierter Al ild).
	        
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