Full text: Produktionszwang und Produktionsförderung in der Landwirtschaft [Heft 5]

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dauernde Ursachen haben. Das ist auch der Kall; es ist die ver 
schiedene Eignung des Bodens, welcher der einzelne 
Landwirt so gut wie machtlos gegenübersteht. Endlich die Kartoffel 
ernte zum drittenmal, nicht in ihrem örtlichen Nebeneinander, 
sondern in ihrem zeitlichen Verlaufe. Die gesamte Erntemenge an 
Kartoffeln betrug in Deutschland 
im Jahre 1909 . . . 46 706 252 Tonnen 
„ „ 1910 . . . 43 468 395 
„ „ 1911 . . . 34 374 226 
„ „ 1912 . . . 50 209 466 
„ „ 1913 ... 54121 146 
„ „ 1914 ... 46 569 559 
Die Zahlen mögen bei den bekannten Mängeln der Erntestatistik 
keinen Anspruch auf genaueste Richtigkeit in der Menge machen 
können, wohl aber sind sie, worauf es hier allein ankommt, in ihren 
Schwankungen unter sich vergleichbar. Im Durchschnitt aller land 
wirtschaftlichen Besitzungen also, gut und schlecht geleiteter, östlicher 
und westlicher, von Jahr zu Jahr Schwankungen nach oben und 
unten von empfindlichstem Umfang. Das gleiche gilt von allen 
anderen Feldfrüchten; die Erntemenge ist nicht das Ergebnis der 
planmäßigen Berechnung, sondern von tausend Umständen, dessen 
wichtigster das Wetter ist. Und was gibt es außer den Wetter 
einflüssen noch alles für andere Umstände, die den Landwirt um die 
Frucht seines Fleißes bringen können! So zählt der letzte von der 
Kaiserlichen Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft er 
stattete Bericht über Krankheiten und Beschädigungen 
der Kulturpflanzen 21 pflanzliche und 53 tierische Schädlinge der 
Getreidepflanzen auf, ganz abgesehen von Wild, Vögeln und Schädi 
gungen unbekannter Natur. Dabei ist es wichtig, daß, wie es den 
Anschein hat, die Pflanzen um so leichter von Krankheiten befallen 
werden und um so weniger widerstandsfähig sind, je höher sie ge 
züchtet wurden. Das gleiche gilt von den Nutztieren; wurden doch 
beispielsweise von der Maul- und Klauenseuche im schlimmen Jahre 
1911 nicht weniger als 3 1 /,, Millionen Stück Rindvieh, über 
1 x / 2 Millionen Schafe, 2 a / 2 Millionen Schweine befallen; gingen 
doch 1913 fast eine Viertelmillion Schweine an Rotlauf oder 
Schweineseuche ein. Der Landwirt i st aber auch über 
die einzelnen Bedingungen der landwirtschaft 
lichen Erzeugung meistens nicht Herr, und zwar 
einfach aus dem Grunde, weil wir sie noch nicht kennen. Man
	        
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