Volltext: Städtische Wohnungspolitik [21/22]

Vermehrung der Geburtenzahl erreicht wird, so ist doch wenig¬ 
stens die Möglichkeit des gesunden Auswachsens der zur Welt 
Gekommenen erleichtert. 
Kinderreiche Familien. 
In dieser Beziehung kann, angesichts der großen Säug¬ 
lingssterblichkeit, welche allerdings auch nur zum kleineren 
Teile auf Wohnungsverhältnisse zurückzuführen ist, die Schaffung 
ausreichender Wohngelegenheiten für kinderreiche Familien 
nicht genug gefördert werden. Die besonderen Schwierig¬ 
keiten, welchen die kinderreichen Familien in der Großstadt 
begegnen, sind nicht nur solche des Wohnungsmangels an sich, 
sondern solche der vielgeschoßigsn Verbauung, des Mangels 
an freien Flächen usw. Die Gemeinde Wien ist daher meines 
Erachtens mit vollem Rechte darangegangen, die von ihr zu 
schaffenden Kriegerheimstätten, wenn sie auch in erster Linie 
Wohnheimstätten darstellen, so weit als möglich den Wirtschafts¬ 
heimstätten anzunähern. Es geschieht dies durch Errichten 
nur kleiner, nicht mehr als 2—4 Familien aufnehmender Häuser, 
durch die Zuweisung eines Gärtchens zu jeder Wohnung, 
durch die ländliche Anlage der ganzen Siedelung. Die ganze 
Frage der Kriegerheimstätten hier in allen Einzelheiten zu 
erörtern, würde zu weit führen. 
Vom Bodenrecht ausgehend bin ich so, alle Fragen der 
Wohnungspolitik berührend, wenn auch vielfach nur streifend, 
zum Schlüsse wieder zur Betonung des Zusammenhanges 
gelangt, der zwischen den Menschen und der mütterlichen 
Erde besteht und der nie ohne schwersten Schaden zerrissen 
werden darf. 
And wenn der Weltkrieg diese Erkenntnis vertieft hat, so 
ist auch er es, der uns im Wohnungswesen, wie in so vielen 
anderen Dingen durch die Gewalt der Tatsachen gezeigt hat, 
wie sehr die menschliche Existenz des Einzelnen durch die der 
Anderen bedingt ist. 
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