Volltext: Städtische Wohnungspolitik [21/22]

Der Besitzer eines kleinen Vermögens von 20 000 K könnte 
angesichts der Anmöglichkeit, Hypothekardarlehen zu erreichen, 
an keinen Bau denken, da ja der Grundpreis allein die Hälfte 
seines Vermögens verschlungen hätte. Mit Hilfe des Baurechtes 
konnte er auf wirtschaftlich völlig gesunder Basis sein Häuschen 
errichten. Weniger vorteilhaft ist die Errichtung so kleiner 
Gebäude, bei der 90%-23elehnung im Sinne des Wohnungs- 
fürsorgegesetzes. Hier zeigt sich wohl und zwar sowohl beim 
Baurechte wie beim eigenen Besitze» daß Kleinhäuser mit so 
geringer Anzahlung unter ungünstigen Verhältnissen schwer zu 
behaupten sind. 
2. Miethaus auf der Schmelz. 
Eine andere Form: Eine Genossenschaft erbaut auf der 
Schmelz ausgedehnte Miethäuser auf vier einheitlich verbauten 
Baustellen. Der dreistöckige Bau umschließt einen großen 
als Garten ausgestatteten Hof, alle Räume haben direkte 
Beleuchtung und Lüftung, die Wohnungszinse sind niedriger 
als in der Umgebung und selbst im Kriege sind alle Wohnungen 
vermietet, die Zinseingänge weisen fast keinen Rückstand aus. 
Dieser erfreuliche Erfolg ist erreicht ohne jede ausnahmsweise 
Begünstigung. Die Genossenschaft zahlt den Grundzins vom 
vollen Grundwerte, für die Baukosten erfolgte die 90%tge 
Belehnung im Sinne des Wohnungsfürsorgegesetzes. 
Z. Lager-, Werkstätten- und Wohnhaus auf den 
Freihausgründen. 
Ein dritter besonders interessant gestalteter Fall: Bei der 
Lösung der Freihausfrage ergibt sich die Notwendigkeit, für 
die zahlreichen kleinen Mieter des alten Freihauses nächst dem 
Kärntnertormarkte (trn Wiener Volksmunde „Naschmarkt" 
genannt), sowie für die Marktparteien billige Kleinwohnungen 
zu schaffen. Außerdem sollten große Lagerkeller errichtet 
werden und alles dies sollte bei einem sehr hohen Grundwerte 
(rund 200 K per Quadratmeter) ohne allzu große Opfer der Ge¬ 
meinde bewerkstelligt werden. Die Durchführung geschah in 
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