Volltext: Städtische Wohnungspolitik [21/22]

vor allem in unseren Zeiten, welche die schwerste Belastung 
aller Bevölkerungsschichten erheischen. Die Wertzuwachssteuer 
ist aber auch umso unumgänglicher, als es die Gemeinde selbst 
ist, die den Wertzuwachs schafft. And dies wird umsomehr 
der Fall sein, je größer die Leistungen der Gemeindeverwaltung 
in der Ausschließung des Baulandes, der Ermöglichung der 
Versorgung mit Wasser und Licht usw. sind. Den größten 
Einfluß übt aber bei der heutigen Ausdehnung der Millionen¬ 
stadt die Verkehrsfrage auf die Grundbewertung. 
Schnellbahnen. 
Die Gemeinde Wien ist schon vor dem Kriege an die 
Frage der Schnellbahnen (Antergrundbahnen) herangetreten. 
Immer mehr wird die Wohnungsfrage mit der 
Entwicklung der Stadt eine Verkehrsfrage. Ich bin 
natürlich in dieser Frage genötigt, derzeit mich nur sehr zurück¬ 
haltend zu äußern, kann aber versichern, daß mir und der Stadt¬ 
verwaltung die wohnungspolitische Bedeutung der städtischen 
Schnellbahnen voll bewußt ist und daß wir diese Frage nicht 
aus dem Auge verlieren. 
Die Schaffung von Antergrundbahnen nach Kriegsschluß 
ist auch vom sozialep Standpunkte einer großzügigen städtischen 
Investitionspolitik zu beurteilen, welche dahin zielen muß, 
den heimgekehrten Kriegern Arbeit und lohnenden Verdienst 
zu bieten und sie zielbewußt wieder in das geordnete Geleise 
bürgerlicher Erwerbstätigkeit zu leiten. 
Die kommende Demobilisierung darf nicht bloß von 
militärischen, sondern muß auch von volkswirtschaftlichen 
Interessen beurteilt werden. 
Bauordnung. 
Ein weiteres ebenso wichtiges wie schwieriges Kapitel 
auf diesem Gebiete ist die Bauordnung. Die Schwierigkeiten, 
welche der gesetzlichen Neuregelung begegnen, zeigen sich hier 
in erhöhtem Maße. Insolange eine Bauordnung sich auf rein 
baupolizeiliche Vorschriften, Mauerstärken usw. beschränkt, 
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