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2. ZDie weit sind wir schon gekommen?
Wir haben in einem allerdings nur gemietheten Hause in der heiligen.
Stadt Rom, dem Mittelpunkt der Christenheit und dem Sitze des heiligen
Petrus, ein „Collegium von der göttlichen Vorsehung" (oder
de divina providentia), in welchem, sich augenblicklich vier Priester und-
etwa 120—130 Kleriker und einige Brüder befinden. Die Zahl vermehrt
sich immerfort. Mehrere stehen schon in den theologischen Studien. Dieses
Collegium hat eine Druckerei, in welcher schon viele Bücher gedruckt-
wurden, und welche drei regelmäßig erscheinende Zeitschriften fertig stellt,,
eine lateinische Zeitschrift: „Nuntius Romanus“, mit wissenschaftlichem
Inhalt, und zwei italienische religiöse Zeitschriften von volkstümlicher
Haltung: ,11 Monitore Romano“ für Erwachsene, und „L’Amico dei
Fanciulii“ für die Kinder. Ferner gibt die Gesellschaft den „Apostel-
Kalender", den „Missionär" für Erwachsene, das „Manna" für Kinder¬
heraus in deutscher Sprache, welche drei Sachen zu Braunau am Inn
in Oberösterreich gedruckt werden.
Das ist das, was wir im Augenblicke thuu und arbeiten, und was-
wir bisher mit Gottes gnädiger Hilfe fertig gebracht haben. Unsere
Hauptthätigkeit besteht also gegenwärtig darin, für unsere Aufgabe-
eine Schaar apostolischer Ordenspriester heranzuziehen und auszu¬
bilden: gewiß die wichtigste und lohnendste Arbeit, der sich eine junge
Genossenschaft in unserer priesterarmen Zeit unterziehen kann-
3. Unsere Mitarbeiter.
Außer den eigentlichen Mitgliedern, welche die Welt und das Welt-'
eben als werlhlosen Pluuder verlassen und in unsere Ordensgenossen¬
schaft mit den Gelübden der freiwilligen Armuth, der lebenslänglichen
Keuschheit und des vollkommenen Gehorsams unter unserm geistlichen
Obern eintreten, hat die Gesellschaft verschiedene Klassen von Mitarbeitern,
a) Die erste bilden gelehrte und wissenschaftliche Mitarbeiter: „Katho-
lischer Gelehrtenbund" oder „Academia l'itteratorum“ genannt. —
Zu diesem gehören jene aeademisch gebildeten Männer, welche sich,
ohne ihren Beruf aufzugeben, vorherrschend an den wissenschaftlichen,
oder schriftstellerischen Bestrebungen der Gesellschaft betheiligen;
jedenfalls aber das für diese Stufe eigens bestimmte Organ, den.
„Nuntius Romanusu *) halten. Dieses wissenschaftliche Organ könnte
*) S. S 12