Volltext: Die katholische Lehrgesellschaft (Societas Catholica instructiva)

und ant Tage des Gerichtes als Lohn die ewige Seligkeit 
verleihen!" 
Gibt es denn auch etwas Verdienstlicheres, als Seelen retten? 
Der heilige Jakobus schreibt: „Meine Brüder! wenn Jemand einen von 
der Wahrheit Abgeirrten bekehrt, der muß wissen, daß, wer einen Sünder 
von seinem Irrwege bekehren hilft, seine Seele vom Tode retten 
und eine Menge Sünden zudecken wird." Jak. V. 19. 20. Und 
kann es etwas Gottgefälligeres geben, als die schwierige Arbeit des 
Priesterthums mit dem Verzicht auf alle Bequemlichkeit dieses Lebens 
auf sich nehmen? Smd denn nicht die Priester nach der katholischen 
Wahrheit und Lehre die geistigen Säulen im Hause Gottes, die 
Augen und Hände am Leibe Christi, die Steuermänner ant 
Schifflein Petri, die Heerführer im Kriegsheere der getreuen und 
gottliebenden Christen? 
Unser Werk ist aber in besonderer Weise ein Werk der deutschen 
Nation, da der Leiter und Gründer sowohl, wie die ersten Ordensglieder 
und Zöglinge Deutsche find. Mithin dürfen wir wohl auch in besonderer 
Weise auf die Hilfe der d eutfchen Nation rechnen. 
So werdet denn Brüder und Schwestern nicht müde im 
Gutesthun! Wer immer in sich selbst vorn heiligen Feuer der 
göttlichen Liebe entflammt ist, der kann nicht ruhen, ohne daß er in 
glühendem Eifer auch nach feinen Kräften mitwirkt, in andern Menschen 
die Liebe Gottes zu entzünden. Wer das Glück, den Frieden und die 
Seligkeit des Christenthums in sich sebst verkostet und an sich selbst 
erfahren, den drängt es unwiderstehlich, in jeder Weife auch allen 
Menschen zu diesem Glücke zu verhelfen. U ber die unglücklichen Sünder 
hingegen weint er mit David: „Wafferbäche entströmen meinen 
Augen, weil sie dein Gesetz nicht be ob achten-" Ps. 118. Soll 
eben „das Reich Gottes zu uns Allen kommen", dann müssen die Einen, 
die Gott dazu berufen hat, Alles verlassen und Jesum in Wort und 
Beispiel predigen, die Anderen aber, die daheim bleiben, müssen mit 
dem Gebet und dem Irdischen sie geistig und leiblich unterstützen^ 
sie ernähren und ihre Werke möglich machen. Gott will eben einmal die 
Mitwirkung und die Opfer der Menschen. In welchem Grade die 
Menschen opfern, in dem Grade schenkt er ihnen feine Himmlische Gnade 
und Glorie.
	        
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