Volltext: Linz und seine Umgebungen

neswegs fehlen, bey diesen Begünstigungen seine gute 
Rechnung zu finden. In einer Mittelstadt, wo bey 
der Einnahme auf keine großen Summen zu rechnen ist, 
läßt sich freylich nicht jedes Rollenfach mit ausgezeich- 
neten Künstlern besetzen, am wenigsten in unsern Ta- 
gen, wo ein weit stärkeres Theaterpersonale erfordert 
wird, als in den vorigen Zeiten der einfachen Theater- 
stücke aller Art; indeß zählte Linz immer unter seinen 
Schauspielern von beyden Geschlechtern mehrere, welche 
ihrer Kunst Ehre machten, und sein Theater behauptete 
beständig einen Platz unter den bessern. Der Bestand 
des Theaters wird dadurch noch gesichert, daß die mei- 
sten Familien und Ossiciere für beständig abonnirt sind. 
Ausgesetzt wird das Abonnement bey wenigen neuen, 
größern Aufwand erfordernden Stücken, und bey de- 
nen, den Mitgliedern der Gesellschaft bewilligten Bene- 
fizvorstellungen. 
Neben dem Theater gewährt das Tanzen fast all- 
gemein der, nach Vergnügen strebenden Welt die meiste 
Unterhaltung. So auch in Linz, obgleich hier, wie in 
Oesterreich und im ganzen südlichen Deutschland, we- 
niger getanzt wird, als im nördlichen in größeren Städ- 
ten, wo jeder Freund dieser Unterhaltung, wenn er in 
der Wahl der Tänzerinnen nicht sehr bedenklich ist, täglich 
seiner Neigung folgen kann, nur wenige Wochen im 
Jahre ausgenommen, Hier ist dieses nicht möglich; 
außer dem Fasching und etlichen Bällen zur Zeit der 
Märkte biethet sich Gebildeten keine Gelegenheit zum 
Tanzen dar, wenn nicht vielleicht zuweilen eine Hoch- 
zeit mit einem Balle gefeyert wird. Wohl findet man 
Sonntags an einigen Orten Tanz, allein die Gesell- 
schaft ist von einer Art, daß sie eben nicht zur Theil- 
nähme einladet. Um so allgemeiner ist dieses Vergnü- 
gen zur Zeit des Faschings. Redouten und Ca sinobälle 
wechseln mit einander ab; die letzten werden besonders
	        
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