Volltext: Linz und seine Umgebungen

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Zu dem löblichen Zwecke, mittelst des Ertrages der 
Bräuerey die Bürger in den Abgaben zu erleichtern, 
wurde es auf Gemeinkosten vor bevläusig hundert Jahren 
mit einem Aufwände erbauet, welcher, so wohlseil eS 
auch damahls gegen jetzt war, 120,000 fl. betrug. In 
technologischer Hinsicht ist dieses Gebäude , nächst der 
kaiserlichen Fabrik, das merkwürdigste in Linz. Es ver¬ 
bindet mit einer guten bequemen Einrichtung seltene 
Festigkeit, ist bis unter das Dach gewölbt, und mit star- 
ken Peilern gestützt >>% weit die Gebäude zum Bräu- 
geschäfte dienen, ^'Le^nders hoch sind die Gewölber im 
Erdgeschoß '> cie Malzte,»en im ersten Stock gleichen 
Sälen, und nicht minder groß, aber niedriger 
lind die Gemächer im zweyttn Stock, wo die reichen 
Worräthe von Malz und Hopfen aufbewahrt werden. 
Schade nur, daß es wegen seiner Nähe an der Donau 
keine tiefen Keller haben kann. In dem Bräuhause be- 
findet sich auch eineVränmwrtn-Brennerey mir Dampf- 
Apparaten, welche sehenswerth sind. 
Unter den Privatgebäuden ist das vormahls Kheven» 
hüllersche, welches die ganze nördliche Seite der Theater- 
gaste einnimmt, vorzüglich wegen seiner Größe bemer- 
kenswerth. Es war die Wohnung der Erzherzoginn 
Elisabeth, einer Schwester Josephil., welche Linz wäh- 
rend eines Aufenthaltes von mehreren Jahren so lieb 
gewann, daß sie auch ihre Ruhestätte in der Domkirche 
wählte. Ueberhaupt hat Linz, in der Stadt wie in den 
Vorstädten, eine Menge wohlgebauter, breiter und hoher 
Häuser, zwischen denen man, da das Pflaster der Stra- 
ßen gut ist, und auch immer rein gehalten wird, freudig 
hinwandeln kann. Die meisten dieftr Häuser sind, das 
Erdgeschoß mitgerechnet, 3 bis 4 Stock hoch, einige we¬ 
nige 5. Ihre Ansicht gewinnt nicht wenig durch die 
Dächer italienischer Bauart, so auch durch den Kontrast 
einzelner, neben ihnen stehender, die durch ihre Anlage,
	        
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