Volltext: Linz und seine Umgebungen

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der Grafen von Kyrnberg war, und Gottschalk, der 
letzte dieses Stammes, im Jahre 1036 seine ganze Graf- 
fchaft dem Markgrafen Leopold von Oesterreich käuflich 
überließ. Damahls bestand die Stadt nur aus dem 
Schlosse, einigen Häusern in der Nähe desselben und 
der Altstadt, deren höheres Alter man jetzt noch deut- 
lich wahrnimmt. Linz hatte jedoch schon Ringmauern 
und Thore, erhielt auch bereits 1106 eine Brücke über 
die Donau; weil diese jedoch bald von dem Wasser 
weggerissen wurde, behalf man sich längere Zeit mit 
einer Schiffbrücke, bis endlich 14S0 von Neuem eine 
Jochbrücke erbauet wurde. 
In demselben Jahre wurde Linz von Kaiser Fried- 
rich dem III. zur Hauptstadt des Landes ob der Enns 
erhoben, nachdem es schon über hundert Jahre zuvor 
mancherley Freyheiten erhalten hatte, als: die Befug- 
nisse, Dinstags und Sonnabends Wochenmarkt, auch zu 
Ostern und Bartholoms einen Jahrmarkt zu halten. 
Bereits im Jahre 1353 erhielt der Magistrat die pein- 
liche Gerichtsbarkeit, und ihm und gesammter Stadt 
wurden von spätern Regenten, besonders Ferdinand III. 
und Leopold I., die früher erlangten Freyheiten bestä- 
ngt, auch mit neu bewilligten vermehrt. 
Einige besondere historische Angaben werde ich noch 
gelegenheitlich liefern, wenn ich der Gegenstände, welche 
sie zunächst betreffen, näher gedenke, hier nur noch we¬ 
nige allgemeine. 
Linz hatte verschiedene Belagerungen und feindliche 
lleberfälle auszuhalten, deren ausführliche Erzählung 
ohne Zweifel kein Leser hier sucht. Am meisten litt es 
in dem Bauernkriege, von welchem ich glaube, einige 
Worte sagen zu müssen, weil bey der Erwähnung meh- 
rerer Städte an diesen für Ober-Oesterreich so verhee- 
renden Bürgerkrieg erinnert werden wird. Die Wer- 
anlassungen zu dem Ausbruche desselben näher zu ent-
	        
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