Volltext: Linz und seine Umgebungen

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auf kaiserlichen Rohrmühlen, oder mittelst Maschinen, 
welche die Meister in ihren eigenen Häusern besitzen. 
So z. B. sieht man bey dem schon erwähnten geschick¬ 
ten Waffenschmiede, Joseph Sieberer, eine sehr ein- 
fache und doch viel wirkende Maschine von seiner eigenen 
Erfindung, worauf er drehen, schleifen, poliren, und 
sowohl in vertikaler als horizontaler Richtung bohren 
kann. Diese Maschine setzt ein Rad in Bewegung, 
welches ein Weib oder ein Knabe ohne große Anstren- 
gung im Umtrieb erhält, weil die Schwungkraft sehr 
verstärkt wird, vermittelst eines angebrachten Balan- 
eiers, dessen Kraft so groß ist, daß, wenn er einmahl, 
nebst dem Rade, in Bewegung gesetzt worden, er sich, 
wenn auch niemand mehr das Rad dreht, doch noch 
mehrmahls herumschwingt, und das Rad ebenfalls mit 
umtreibt. 
Außer der kaiserlichen Büchsenfabrik, welche 1809 
eilf Meister beschäftigte, findet man in Steyrdorf noch 
mehrere andere Metallfabriken, als Drahtzüge, Eisen-, 
Kupfer- und Kessel- oder Pfannenhammer. Mehrere 
von den an der Steyr erbauten Schleifmühlen und 
andern Wasserwerken gehören den Meistern in verschic- 
denen Arten von Stahl- und Eisenarbeiten. Sachkun» 
dige nehmen an, daß dieser Erwerbszweig über 4000 
Menschen beschäftigt, zum Theil auch Weiber, welche 
leichte Arbeiten verrichten, z.B. das Poliren der Ahlen 
für die Schuhmacher. Die meisten arbeiten jedoch bey 
den Messerern, welche die Schalen oder Hefte der Mes- 
fer und ähnlichen Werkzeuge verfertigen. Vormahls 
waren sie hierauf ganz allein beschränkt, gegenwärtig 
machen sie aber zum Theil die Klingen auch selbst, so 
wie hingegen die Messer- und Klingenschmiede zum 
Theil auch die Schalen in ihrer eigenen Werkstätte ver- 
fertigen lassen. Weil die steyrischen Fabrikwaaren einen 
starken Absatz nach der Türkey, Rußland und in an-
	        
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