Volltext: Linz und seine Umgebungen

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Um vieles schöner und weiter wird aber die Gegend, in 
deren Hintergrunde die Gebirge von Steyermark sich 
dem Auge deutlicher darstellen, man fährt bey einigen 
hübschen Dörfern, unter welchen sich Kronstorf und 
Diedach auszeichnen, und mehreren größern Bauern- 
Hofen vorbey. Einige Zeit läuft der Weg noch am lin¬ 
ken Ufer der Enns hin, dann entfernt er sich etwas 
mehr, und gewährt mannigfaltig abwechselnde herrliche 
Ansichten in der Nähe und Ferne. Etwa eine halbe 
Stunde von Steyr kömmt man bey dem vormahligen 
Stifte Gleink vorbey, welches von Joseph II. eingezo¬ 
gen wurde, das Bisthum Linz damit zu dotiren. Das 
schone Gebäude desselben ist der gewöhnliche Sommer- 
aufenthalt des Bifchofs. 
. . Dieses Gebäude wird in unsern Tagen von dem 
jetzigen Bischöfe Ziegler neuerdings an den schadhaften 
Stellen ausgebessert und renovirt, da es durch die Zeit 
Schaden gelitten hat. Seit ein Paar Jahren besteht 
auch in Gleink »ein Kloster der Salesianerinnen, die 
sich mit dem Unterrichte der weiblichen Jugend und 
frommen Betrachtungen beschäftigen. 
Auch Steyr gibt man einen römischen Ursprung, 
und findet darin das alte Gesodunum. Ist dieses schon 
nicht mit voller Gewißheit erwiesen, so scheint doch der 
Umstand dasür zu sprechen, daß man jetzt noch daselbst 
ein Gaßenthal findet, dessen Nahmen aus jenem ältern 
entstanden seyn könnte. Sicherer ist es, daß zu Ende 
des zehnten Jahrhunderts Ottocar, welchen Kaiser- 
Otto zum ersten Markgrafen über das Traungau setzte, 
das Schloß Steyr erbauete, um eine Schutzwehr gegen 
die von dem Kaiser vertriebenen Hunnen zu bekommen. 
Nach und nach wurden in der Nähe des Schlosses meh¬ 
rere Häuser erbauet, und die beyden vorbeyströmenden 
Flüsse mußten nebst dem Loeale der Gegend nothwen- 
dig einladen, Eisenhämmer und Mühlwerke anzulegen,
	        
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