Volltext: Stift Hohenfurt vor 120 Jahren und heute, 1882, 11. November

15* P. 'Wendschuch Georg, Conipendium privilegiornm s. 
Ord. Cist. ab anno 1100—1156, ein Band in 12°. 
16. » Wolf Ludzvig, Summula five introductio in Lo- 
gicam, 1676, ein Band in 4°. 
Was die studirenden Kleriker vor 120 Jahren 
leisten mussten, ist ganz enorm. Die Schulschriften sind 
noch vorhanden; jedermann kann sie einsehen. Dieses 
hatte nun freilich auch seine Schattenseite. Viele hoff¬ 
nungsvolle junge Männer, Professoren und Schüler, rieben 
sich frühzeitig auf; der schwache Leib konnte den über¬ 
grossen Eifer des Geistes nicht ertragen. So starben, 
um nur zwei Beispiele zu erwähnen, Professor P. Fer¬ 
dinand Schwalb mit 29 Jahren, Professor P. Augustin 
Zluticzky mit 32 Jahren. 
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Der Glanzpunkt dieser Blüthezeit der Wissen¬ 
schaften in unserer Ordensprovinz war nun unbestritten 
Abt Quirin Mickl. Seinen Ruhm hatte keiner seiner 
geistlichen Zeitgenossen erreicht; und das streitlustige 
Volk der jungen Gelehrten fühlte sich nicht beruhigt, 
es habe denn unter dem Vorsitze des Abtes von Hohen- 
furt eine wissenschaftliche Lanze in hitzigem Kampfe 
gebrochen. Abt Quirin musste fast unaufhörlich diesen 
Disputen als Kampfrichter präsidiren. 
Die gewöhnliche Form höherer Prüfungen war 
nämlich damals die Disputation. Man hielt viel darauf, 
dass, wer etwas wisse, es auch gut verkaufen könne. 
Statt der jetzigen Thesenbüchlein wurde für jede Dis¬ 
putation, sei es pro laurea oder pro cathedra, ein grosser 
kostbarer Kupferstich angefertigt, dessen Sujet aus der 
biblischen, oder aus der Ordensgeschichte genommen 
war. Unter dem Bilde standen die Thesen, in Mitte 
beider Thesen - Columnen die Namen des Präsidenten
	        
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