15* P. 'Wendschuch Georg, Conipendium privilegiornm s.
Ord. Cist. ab anno 1100—1156, ein Band in 12°.
16. » Wolf Ludzvig, Summula five introductio in Lo-
gicam, 1676, ein Band in 4°.
Was die studirenden Kleriker vor 120 Jahren
leisten mussten, ist ganz enorm. Die Schulschriften sind
noch vorhanden; jedermann kann sie einsehen. Dieses
hatte nun freilich auch seine Schattenseite. Viele hoff¬
nungsvolle junge Männer, Professoren und Schüler, rieben
sich frühzeitig auf; der schwache Leib konnte den über¬
grossen Eifer des Geistes nicht ertragen. So starben,
um nur zwei Beispiele zu erwähnen, Professor P. Fer¬
dinand Schwalb mit 29 Jahren, Professor P. Augustin
Zluticzky mit 32 Jahren.
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Der Glanzpunkt dieser Blüthezeit der Wissen¬
schaften in unserer Ordensprovinz war nun unbestritten
Abt Quirin Mickl. Seinen Ruhm hatte keiner seiner
geistlichen Zeitgenossen erreicht; und das streitlustige
Volk der jungen Gelehrten fühlte sich nicht beruhigt,
es habe denn unter dem Vorsitze des Abtes von Hohen-
furt eine wissenschaftliche Lanze in hitzigem Kampfe
gebrochen. Abt Quirin musste fast unaufhörlich diesen
Disputen als Kampfrichter präsidiren.
Die gewöhnliche Form höherer Prüfungen war
nämlich damals die Disputation. Man hielt viel darauf,
dass, wer etwas wisse, es auch gut verkaufen könne.
Statt der jetzigen Thesenbüchlein wurde für jede Dis¬
putation, sei es pro laurea oder pro cathedra, ein grosser
kostbarer Kupferstich angefertigt, dessen Sujet aus der
biblischen, oder aus der Ordensgeschichte genommen
war. Unter dem Bilde standen die Thesen, in Mitte
beider Thesen - Columnen die Namen des Präsidenten