Volltext: Stift Hohenfurt vor 120 Jahren und heute, 1882, 11. November

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von Hohenfurt zwei Priester und zwei Profess-Cleriker 
daselbst. Dieses Bernardinum, eigentlich collegium ad 
S. Bernardnm war eine den Cisterzienserstiften Böhmens, 
Mährens und der Lausitz (den Stiften: Goldenkron, 
Hohenfurt, Königssaal, Ossegg, Plass, Sedletz, Saar und 
Welehrad) gehöriges, klösterliches Institut, wo die stu- 
direnden Priester und Kleriker wohnten, die Ascese 
ihres Ordens beobachteten und ihre höheren Studien 
theils im Hause, theils am fürsterzbischöflichen Collegium 
bei St. Adalbert (nach der Aufhebung durch Kaiser 
Josef IL »der Königshof« geheissen) vollendeten. Diese 
Studien dauerten sieben Jahre: zwei Jahre Philosophie, 
drei Theologie und zwei Jus. Am collegium archiepis- 
copale ad S. Adalbertum waren, wie begreiflich, nicht 
alle Professoren Cisterzienser, die es aber waren, wohnten 
im Bernardinum. In diesem betrug die Gesammtzahl der 
Cisterzienser: Professoren und Schüler im Jahre 1762 
neunundzwanzig. Nach absolvirten Studien wurden die 
jungen Männer als Professoren in den Hausstudien ihrer 
Stifte verwendet. Waren in einem Stifte nur wenige 
Kleriker, so machten sie ihre Studien zeitweilig in einem 
anderen. Die Goldenkroner kamen meist nach Hohenfurt 
und umgekehrt. Von dem damaligen Professoren-Col- 
legium interessiren uns der Rector des Bernardinums, 
P. Prokop Mickl aus dem Stifte Königssaal, wahrschein¬ 
lich ein Bruder oder doch ein Vetter unseres Abtes 
Quirin; Dr. P. Hermann Kurtz, der nachmalige unglück¬ 
liche Abt von Hohenfurt, welcher eben jus canonicum 
lehrte; und der aus Hohenfurt gebürtige Kapitular von 
Goldenkron, P. Bernhard Resch, welcher nach der Auf¬ 
hebung seines Stiftes bei seinen Verwandten in hiesiger 
Stadt seine Tage beschloss. 
Alle studirenden Priester und Kleriker, sowohl zu 
Hause, als in Prag, wählten sich für ihre freien Stunden 
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