Das Gebäude, das im Jahre 1836 durch den Maurer
meister Johann Metz auf dem Gartengrunde des Hof- und
Gerichtsadvokaten Herrn Dr. Georg Präuer als einstöcki
ges Wohnhaus in der Größe des heutigen Mitteltraktes,
zirka ein Drittel der jetzigen Gebäudeanlage, erbaut
wurde, hat fast immer Schulzwecken gedient, denn schon
im Jahre 1843 wurde es für technische Sammlungen und
für Vorlesungen an Sonntagen um ein Stockwerk erhöht.
Die Räume im 1. Stock wurden damals schon für tech
nische Belehrungen im Zeichnen adaptiert, die Parterre
räume einer permanenten Ausstellung zugeführt, das
rechte Nebengebäude, in dem ursprünglich ein Pferdestall,
eine Wagenremise und ein Kutscherzimmer untergebracht
waren, wurde für Maschinendepots, für eine Drechslerei,
eine Sch-usterwerkstätte und eine Schneiderei in Verwen
dung genommen, das linke Nebengebäude, ursprünglich
eine Wagenremise, wurde ebenfalls Maschinendepot und
chemisches Laboratorium. Der Industrie- und Ge
werbeverein hat vermöge Vertrages vom 31. Mai
1844 von der obderennsischen Landschaft durch das stän
dische Verordnetenkollegium zur Unterstützung der Indu
strie und des Gewerbes die volle Benützung des Frei
hauses Nr. 1248 (Steingasse Nr. 6) zu den statutarischen
Zwecken unentgeltlich eingeräumt erhalten.
Als im Jähre 1848 die alte Studienhofkommission
aufgehoben und dafür das Unterrichtsministerium gegrün
det wurde, war es eine der ersten Taten desselben, für die
Gymnasien und Realschulen ein neues Organisations
statut zu schaffen. Nach den Plänen des Ministeriums
wurde der 4. Jahrgang der Normalhauptschule in Linz,
der zwei Jahreskurse umfaßte, in eine unselbständige,
zweiklassige Unterrealschule umgewandelt. Die
Städtgemeinde Linz war nicht in der Lage, ein neues
Realschulgebäude zu errichten, weshalb sie sich an das
vereinigte Landeskollegium und an den Jndustrieverein
um Zuweisung des Gebäudes in der Steingasse wendete.
Beide stimmten zu; der Jndustrieverein verlangte aber,
daß ihm bei einem künftigen Bau einer Oberrealschule die