Volltext: Kremsthal-Bahn

Yon Rohr nach Hall. 55 
mantel bekleidet wurde, um das Seihwasser abzuhalten. Der 
tägliche Zufluss betrug nun nach Vollendung dieser Arbeiten 
48 Eimer. 
Im October 1848 erklärte sich das Ministerium des 
Innern bereit, den obderennsischen Ständen das ausschliess¬ 
liche und unwiderrufliche Benützungsrecht der Haller Jod¬ 
quelle zu Heilzwecken zuzuerkennen, wenn sie sich ver¬ 
pflichten, die bereits verausgabten und alle ferneren Er¬ 
haltungskosten der Quelle sowie die der erforderlichen Bade- 
und Trinkeinrichtungen auf sich zu nehmen. Aber erst im 
Februar 1852 entschloss sich das obderennsische Landes- 
Collegium auf Betrieb seines damaligen Pr äsidenten Eduard 
Fjreiherrn von Bach auf die ihm. gestellten Bedingungen 
einzugehen und schon nach wenigen Wochen trat es in den 
Besitz der Haller Jodquelle und somit erlosch die Befugnis der 
beiden Badehausbesitzer in Hall und Pfarrkirchen zur Be¬ 
nützung derselben. Der Bau eines Curhauses wurde in An¬ 
griff genommen, der Schacht auf 51' vertieft, von der Soole 
desselben einerseits Seitenschachte, anderererseits 2 Bohrlöcher 
angelegt, deren eines innerhalb 24 Stunden mehr als 200 Eimer 
einer kräftigen Jodsoole zu Tage förderte, während von den 
Stollen nur verhältnismässig wrenig Jodwasser zufloss. Alle 
Quellen zusammen lieferten nun innerhalb 24 Stunden 
285 Eimer. 
Hin die Ergiebigkeit der ursprünglichen an Jod und Brom 
reichhaltigsten Quelle, der sogenannten „Thassiloquelle”, 
durch das Steigen des Wassers im Schachte nicht zu beein¬ 
trächtigen, wurde für einen stetigen Abfluss der Bohrquellen 
Sorge getragen, wobei die angelegten Stollen ein Reservoir 
von 2400 Eimer abgaben, während später ein zweites mit 
dem Schachte in Verbindung stehendes, 10.000 Eimer fassendes 
Reservoir angelegt wurde. 
Am 1. Mai 1855 wurde das neue Bade haus und der 
Quellentempel eröffnet. 1857 wurden neue Bohrungen im 
Schachte yorgenommen (das tiefste Bohrloch war 90' tief), 
es wurde jedoch dadurch der Zufluss an Jodwasser nicht ge¬ 
steigert. In demselben Jahre wurde von dem Kunstgärtner 
des Stiftes Kremsmünster, Runkel, in der unmittelbaren Nähe 
des Curhauses und der Trinkquelle ein reizender Park an¬ 
gelegt und ausserdem wurde anstossend an den Quellentempel 
eine Trinkhalle im Vereine mit Räumlichkeiten für Flaschen¬ 
füllung, Aufbewahrung und eine Quellwächter-Wohnung erbaut. 
Seitdem wurden die Parkanlagen auf Curfondskosten noch 
ansehnlich vergrössert, 4000 Klafter grösstentheils schattiger 
bpaziergänge angelegt, die Trinkquelle auf den dringenden
	        
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