Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

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Stanb schon auf 3H Stück angewachsen und das 
Wild wurde ins Freie gelassen. Bis zum Jahre 
J889 hatte sich das Rotwild auf JOO Hirsche, ^0 
Aühe und n75 Uälber vermehrt. 
Waren im s8. Jahrhundert Achtzehnender 
keine Seltenheit, so wurde ein einziger solcher Uapi- 
talhirsch erst im Jahre ^85 vom Fürsten Adolf 
erlegt. Meist seien aber die höchstendigen nur Vier¬ 
zehnender. — Im vorigen Jahrhundert habe eine 
Brunftliste von den fürstlichen Waldungen in Böhmen 
70^8 Hirsche, Aühe und Aälber ausgewiesen —." 
<£t klopfte sein Pfeifchen aus, stopfte frisch an 
und fuhr fort: „Unsere Fürstenleut haben alle ein 
leidenschaftliches Jägerblut. Jetzt werden sie bald 
kommen. Die Fürstin fährt vierelang geradenweges 
hinauf zur Balzhütte. Der Prinz (der seinerzeitige 
Erbe) muß aber in Aellne drüben wohnen und 
darf sich ja nicht unterfangen, ein Stück im Jagd¬ 
banngebiete seines gestrengen Vaters abzuschießen. 
Aber die Frau Fürstin ist vielleicht noch jagdleiden¬ 
schaftlicher. Die Meldungen über festgestellte Stand¬ 
orte, wie viel Ender . . . müssen zur Tag- und 
Nachtzeit gleicherweise sofort erstattet werden. Wenn 
ein starker Hirsch in der Nähe gemeldet wird, nimmt 
sich der Fürst gar nicht die Zeit, ordentlich sich fertig 
anzukleiden: — in den Hausschuhen springt er aufs 
Pferd und fort —. Und ist ihm ein guter Schuß 
gelungen, fällt ihm vor Freude die Fürstin vor allen 
Leuten um den Hals und küßt ihn ab. — Ja, jetzt 
bekommt die Forst- und Jagdmannschaft eine ange-
	        
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