Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

isse zu sehen Gelegenheit gehabt, und ein jedes 
war eine Musterleistung seiner Art. Nit ihm 
verschwindet ein Aünstler von hervorragendem Aön- 
nd vielleicht auch ein nicht zu ersetzendes Stück 
; denn er hat keine Gesellen und Gehilfen, 
denen er seine Aunstfertigkeit weiter lehren könnte. 
-Gar manche eigene Begabung steckt oft in diesen 
Wäldlern, die hier unbeachtet und ungeschützt bleibt 
und nicht zur vollen Entfaltung gelangen kann, weil 
ihrer sich annimmt und sie fördert. Ich kenne 
einen solchen Gottbegnadeten^) im Städtchen Winter- 
terberg. Er war seines Berufes Wagner. Aber in 
ihm schlummerte eine edlere Aunst. Und ohne einen 
^Lehrmeister gehabt zu haben, der ihn unterwiesen, 
ist seine große Begabung von selbst zur Entfaltung 
gekommen. Die hohe Liebe zur Natur hat ihm den 
rechten Weg gewiesen. Wochenlang verlor er sich in 
die Waldeinsamkeit des Aubani. Dort belauschte er 
das Edelwild, den pirsch. Dann kam er leuchtenden 
Auges heim und begeistert setzte er sich hin und 
schnitzte ein Stück des heimlich Erlauschten und Er¬ 
schauten in naturgetreuester Wiedergabe. Sie sollten 
nur einmal z. B. den „röhrenden Brunfthirsch" von 
ihm sehen. Aaiser Franz Josef hat einige seiner 
Schnitzereien angekauft. Allein der Nann hat noch 
immer nicht die rechte Unterstützung und Förderung 
gefunden und hat mit Not genug zu kämpfen." 
Franz Igler. Sein Bruder, der sich der gleichen Holz¬ 
schnitzkunst zuwandte, hat seine werkstätte in Wien, 9. Bezirk,