Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

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Gbermoldau getroffen und persönlich kennen' gelernt. 
Nun mußte ich doch meine Aufwartung machen. Er 
war nicht zu Hause, aber seine Frau führte mich 
durch das ganze ijcius und zeigte mir das „Studen¬ 
tenheim". — Sogar ein Haustheater hatten die 
Burschen zur Verfügung. Und wilde Burschen mußte» 
auch darunter sein: das erzählten mir die Einschlag- 
male der Flobertgeschoße in Wandtäfelung und- 
Türen. — Ich hatte übrigens schon zwei der 
Studentenheimer in Wien früher einmal kennen 
gelernt — deren ganze Zukunft ich den frühreifen 
Burschen aufs I Tüpferl hätte voraussagen können. 
Und sie ist auch genau so geworden —: verlorene 
Leben! Ich behielt aber jede aufquellende Bemerkung, 
zurück. 
An der Ecke der ehemaligen „alten Salzhalle" 
fand ich ein Stück der einstmaligen alten Straßen¬ 
beleuchtung: ein beweglicher Eisenarm mit dem 
für das brennende Kienholz bestimmten Blechkorbe, 
dem sogenannten Maulaffen. Hier war der Haupt- 
Salzverlag des pauffauer Handels. — 
Dann schritten wir durch ein Gewirr von Gäß- 
chen hinter der kreisförmigen halbzerfallenen 
Ringmauer zum „unteren Tore". Das ist ein riesen¬ 
hafter, kastellartiger Bau, der für sich allein schon 
eine Veste war — aus dem Jahre \527. Hier 
wohnten die Salzzöllner und der Torwart; dann 
befand sich hier die Säumerglocke. 
Über der gezackten Zinnenkrone ist das über¬ 
lebensgroße farbige Reiterstandbild Wilhelms von 
Rosenberg in schwerer Rüstung mit geschwungenem
	        
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