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Da ist zunächst der große Schwibbogen mit dem
Doppelwappen Wilhelms von Rosenberg und dem
der Stadt. Die Jahreszahl J500 darauf deutet wohl
auf die Erwerbung der Stadt durch die Rosenberger.
In nächster Nähe stand ein einstöckig baufälliges
Haus: die alte Schule oder Literatenschule. Man
bezeichnet es als die Wohnung des Johannes Hus.
Hier geißelten sich feit der Zeit der Gegenbekehrung
fromme Leute am Gründonnerstag und Aarfreitag
blutig.
Zu Anfang des fy. Zahrhundertes befaß
prachatitz noch allen blendenden Glanz seiner stolzen
Vergangenheit. Aber f832 wütete wieder ein furcht¬
barer Brand und vernichtete die Pracht des alten
prachatitz. was erhalten wurde, ist nur ein karger
Rest.
Drei Gebäude ziehen unsere Aufmerksamkeit
auf sich durch ihre SgraffitosH (wandfcesken) °. das
Rathaus, Bräuhaus und ein f60H für Thomas
Syter aus Wallern und dessen Frau erbautes altes
Patrizierhaus, das damals dem Bürgermeister
Zdiarsky gehörte, der darin ein Studentenheim
errichtet hatte.
Das Rathaus stammt aus dem Ende des f6»
Iahrhundertes, das f570— ^57 ^ an Stelle des alten
x) Sgtaffitos werden hergestellt, indem die Vandfläche
mit schwarzer Farbe ganz angestrichen, dann mit weißer Farbe
gedeckt wird» Hierauf wird die weiße Deckfarbe weggeschabt,
sodaß im weißen Rahmen der schwarze Grund wieder zum
Vorschein kommt.