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Ttfaitö erfreute.
Ich hab' ein wanderfroh Gemüt
und Lust an weitem Streifen;
nichts Schöneres weiß ich, als wenn's blüht
talein, bergauf zu schweifen;
ein Garten ist da rings das Land:
der Berg, der Wald, die Heide,
des Feldes Rain, des Baches Rand:
o alles Augenweide!
Weit, weit wird mir um herz und Brust,
schau ich vom Gipfel nieder
ins Tal, hin in der Ferne Duft —
ich schau und schaue wieder.
Der Lerche Lied, des Finken Schlag,
der feine Ton der Weife —
wie oft ich ihnen lauschen mag:
aufs neue ich sie preise.
Was gestern mich wie Gift vergällt,
der Gram, wo ist er blieben?
hier aller Harm vom herz mir fällt,
all Leid muß hier zerstieben.
Ums Angesicht weht mir der Wind,
die Hochwald-Wipfel wiegen:
ich fühl' mich selig wie ein Rind,
möcht' fort im Licht so liegen.
Tief unten blieb bei Ruß und Rauch
Neid, Mißgunst, Trug und Fehle;
ich trink der höhe reinen hauch
und jünge meine Seele.