Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Wanderung nach winterberg 
Leitsxruch: Kein süßer Wahn soll mich betören, 
der mich zurück mit Liebe hält: 
ich will nur dir, nur dir gehören 
mein Volk, du bist mir Gott und Welt! 
Robert Hohlbaurm 
Die Reichsstraße säumen Lbereschenbäume (Vo¬ 
gelbeerbäume). Ihre reichen Beerentrauben leuchten 
wie rote Korallen aus dem Laubgrün. Jetzt im 
November fallen die ziehenden Seidenschwänze ein 
(Awitschallan heißen sie die wäldler), auf die leiden¬ 
schaftlich gejagt wird. Aber die scheuen Vögel sind 
nicht so leicht zu erlangen. Zeitlich früh und abends 
nur stellen sie sich ein. Unter Reisigdecken muß sich 
der Jäger verstecken und geduldig stundenlang liegend 
aushalten. 
Ich wandere am Nkaschko-Girko vorüber gegen 
die einstmalige Ulagerlhütte zu, die in eine Ulahl- 
mühle verwandelt wurde. In den Neunzigerjahren 
verkaufte der letzte Besitzer sein Anwesen der Herr¬ 
schaft und fuhr übers große Wasser ins Nlerika. 
Die Gebäude wurden abgetragen. Im Talgrunde 
unter der Straße rinnt der Bodscheiderbach. Links 
steigt der Ilmberg an, dessen Hang die Straße seitlich 
erklimmt. Über diesem erhebt sich das Riesenschloß 
((((2 m), davon nur noch die Standstelle sich angeben 
läßt, sonst ist nichts mehr davon übrig als der