Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

ehemaligen Moräste in Wiesen ver- 
wandelt wurden. Manche derselben haben schon im 
\3. Jahrhunderte bestanden. Durch Wallern führt die 
alte Handelsstraße „Goldener Steig". Strenge Vor¬ 
schriften verhielten die durchziehenden „Säumer" dazu, in 
Wallern anzuhalten, Tier und Mensch Rast und 
Erfrischung zu gönnen und — eine Zeche zu machen 
wohl die Hauptsache war). Wehe dem, der 
diesem Gebote nicht fügen wollte: Tiere und 
Ladung wurde unerbittlich von den dazu berechtigten 
Wallernern gepfändet — als ihnen zur Strafe ver- 
„Goldenen Steige" von der Landes¬ 
grenze über Böhmifch-Röhren und Wallern bis 
prachatitz brauchten die Säumer dritthalb Tag. Die 
Wallinger hatten den „Steig" in fahrbarem Zustande 
zu erhalten, die darauf verkehrenden Menschen und 
Tiere mit Nahrung und selbstgebautem Futter zw 
versehen. hiefür waren sie berechtigt, auch zu ihrem 
Eigengebrauche holz nach Belieben zu fällen. Aber 
sie haben dieses Vorrecht mißbraucht, ihre Häuser 
mit bis fünffachen Pfostenbrettern statt mit Schindeln 
gedeckt, unzählige heuschupfen (Stadeln) auf den 
Wiesen erbaut, ja selbst Felder und Wiesen mit 
Brettern eingezäunt, hieraus entstand im vorvorletzten 
Jahrhundert ein langwieriger Rechtsstreit mit dem 
Fürsten, der erst damit beendet wurde, daß der 
Fürst ^857 Joch Wald und Weidegrund an die 
Wallinger abtrat und ihre alten Vorrechte auf den 
Wald ablöste. Die Wallinger aber verlangten noch 
halben Tussetberg dazu.
	        
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