Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

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Doch habe ich Wallern noch öfters besucht, bei 
Durchfahrten nach prachatitz, wie auch um seines 
Wertes allein. Bei diesen Besuchswiederholungen 
sammelte ich mir meine kleinen Aufzeichnungen nach 
und nach. — 
Wallern gehört schon zum unteren Walde, der 
sich in der Mundart bedeutend von dem „oberen" 
unterscheidet. 
Als ein Teil der Däuser noch nicht durch Brände 
vernichtet worden war, mußte das Städtlein einen 
außerordentlich malerischen, durchwegs ganz alpinen 
Eindruck hervorgerufen haben. Die \863 durch 
Brände vernichteten 60 Häuser wurden nicht mehr 
aus Holzbalken, sondern aus Stein neu aufgebaut. 
Jede dieser Steinbauten war ein Abbruch, ein Ver¬ 
lust des Altehrwürdigen, Ursprünglichen, so Eindrucks¬ 
vollen. Doch sind immerhin noch eine ansehnliche 
Zahl der echten Wallerner Häuser erhalten und 
bilden „Am waiger" noch einen ursprünglichen, 
jeden fremden Besucher außerordentlich fesselnden 
Stadtteil. 
Viele dieser alten Holzblockhäuser sind an den 
Außenwänden noch mit einer Beschin delung, nament¬ 
lich zum Schutze an der Wetterseite überkleidet. Die 
flachen Dächer ragen schützend über die „Söller "gänge 
des Hauses vor. Schwere Steine sind zum Schutze 
gegen Windstürme auf ihnen aufgelegt. Scherzweise 
nennt man diese Steine „bayrische — oder groß- 
köpfige Schindelnägel". 
Das Wohngebäude Wallerns ist gewöhnlich nur 
ebenerdig, aber von bedeutender Breite, die bis nt
	        
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