Volltext: Gymnastik im täglichen Leben [137/138]

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Zu den gesundheitlich wertvollsten täglichen Abungen ge— 
hört auch für den körperlich Arbeitenden die Nacktübung, d. h. 
das Luftbad früh und abends. Eine erfreuliche Erscheinung 
ist es, daß jetzt viele Arbeiter auch bei uns in der warmen 
Jahreszeit häufig mit nacktem Oberkörper arbeiten. Diese Sitte 
follte noch viel mehr Verbreitung finden. 
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—— F— 
VII. Süuglings⸗ und Kindergymnastik. 
Gymnastik sollte von Geburt an getrieben werden. Man 
lege den Säugling recht oft auf den Bauch. Rücken⸗,Nacken⸗ 
und Armmuskeln werden dadurch gestärkt. Das Kriechen, eine 
natürliche gymnastische Ubung der Kinder, sollte als etwas 
Natürliches, für die Entwicklung Notwendiges, nicht, wie es leider 
aus anderen Rücksichten nur zu oft geschieht, verhindert, 
sondern recht gefördert und die Kriechperiode im Leben des 
Kindes nicht künstlich abgekürzt werden. Damit will ich aber nicht 
behaupten, daß es hygienisch ist, die Kinder auf verunreinigten 
Böden herumkriechen zu lassen; dadurch sind die Kinder natürlich 
Infektionskrankheiten ausgesetzt. In der warmen Jahreszeit 
würden die gleich zu erwähnenden hygienischen Kinderspielplätze 
in den Gärten den Kindern auch reichlich Gelegenheit zum Kriechen 
gehen. Zum Aufrichten vom Boden darf das Kind nicht ge— 
zwungen werden, es muß das Aufrichten aus eigenem Antrieb 
vollbringen; es genügt, wenn Einrichtungen vorhanden sind, 
an denen es ihm möglich ist, sich aufzurichten. 
Auch das zu frühe Aufsetzen des Kindes ist schädlich. So 
oft als möglich lasse man das Kind sich nackt. bewegen, in der 
warmen Jahreszeit im Freien, in der kalten Jahreszeit im 
geheizten Zimmer. 
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In allen öffentlichen Parks mit ihren weiten Ras enflächen 
möge man durch Anpflanzung des sehr widerstandsfähigen 
Weißklees statt des Rasens Tummel- und zugleich Luftbade— 
— 0— 
Gymnastik, auf deutsche, Nacktübung“ in der warmen Jahres— 
zeit treiben; die heute als Kinderspielplätze üblichen, staubigen 
Sandplätze mit den meist verunreinigten Sandhaufen können 
unmöglich als hygienisch bezeichnet werden.
	        
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