Volltext: Die Hochfrequenz-Therapie von Arsonval bis Zeileis

welche physikalischen Erscheinungen lassen eine phy¬ 
siologische oder therapeutische Wirkung erwarten? 
Um die „Zeileissche Idee" der Strahlenbündelung 
vorweg zu nehmen, so sei daran erinnert, daß die er¬ 
wähnten Wellenlängen des Hochfrequenzstromes von 
300—500 m auf der bekannten Strahlenskala in bezug 
auf die Wellenlängen der Radiumstrahlen mit Vio Mil¬ 
lionstel Millimeter am entgegengesetzten Ende liegen. 
Wieweit unter diesen Umständen eine gegenseitige Be¬ 
einflussung möglich ist, ist schwer zu entscheiden. Es 
wird Sache Zeileis' sowie der Physiker sein, neue physi¬ 
kalische Tatsachen und Gesetze herauszufinden, um dem 
Therapeuten eine entsprechende Wirkung glaubhaft zu 
machen. 
Die neue Zeileis-Dusche trägt angeblich einen äußer¬ 
lich an den Spitzen aufgetragenen, nach einem beson¬ 
deren patentierten Verfahren hergestellten Radiumbelag, 
der in einer besonderen chemischen Bindung bestehen 
soll. 
Die übrigen physikalischen Vorgänge an der Dusche 
sind folgende: 
1. Im Bereich der Effluvien haben wir am distalen 
Ende ungefähr 80 Proz. der Strahlung Anionen, die 
restlichen 20 Proz., proximal der Dusche, sind Kat¬ 
ionen. 
2. Entsprechend der Stärke der verwandten Radium¬ 
präparate findet eine mehr oder minder kräftige y-Strah- 
lung statt, die bekanntlich beim Auftreffen oder Pas¬ 
sieren stärkerer Widerstände ß-Strahlungen erzeugen. 
Dieser Vorgang, der vor allen Dingen für die alte Zeileis- 
Dusche in Frage kommt, könnte evtl, mitverantwortlich 
gemacht werden für die berichteten angeblichen Ver¬ 
brennungserscheinungen, die durch die Behandlung in 
Gallspach entstanden sein sollen. Bei der Geißlerschen 
Dusche sind daher zelluloseartige Lamellen vor das 
Radiumpräparat gelegt, um die erwähnte unangenehme 
Nebenwirkung zu vermeiden. Die an und für sich be¬ 
stehende ß-Strahlung wird bekanntlich teilweise durch
	        
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