Kapitel II.
Die Anionen-Therapie.
Im Rahmen dieser Ausführungen die Anionenihera-
pie nach Steffens zu erwähnen, ist notwendig, um
eine möglichst vielseitige Betrachtungsweise der Pro¬
bleme der Zeileis-Apparatur zu erzielen. Rein vom
Standpunkt der Hochfrequenzströme hat die Anionen-
therapie hier in Wirklichkeit keine Daseinsberechtigung,
da es sich bei derselben um eine Gleichstromtherapie
handelt.
Steffens Grundidee basierte auf den Erfahrun¬
gen der radioaktiven Bäder, bei denen von den drei
Arten von Strahlungen radioaktiver Körper die ß-Strah-
len, d. h. negativen Ionen, die Heilkraft ausmachen. Um
unabhängig von den radioaktiven Bädern zu werden
und die negativen Ionen zu erhalten, verwandte Stef¬
fens ein Funkeninduktorium, von dessen negativem
Pol ein Strom reiner negativer Ionen (Anionen) ausgeht.
Als Instrumentarium benutzte man früher das
Induktorium eines Böntgenapparates. Die vom nega¬
tiven Pol des Induktors kommenden Ströme wurden
einer „Anionenröhre" oder der inneren Belegung einer
kleinen Leydener Flasche zugeführt, mit deren äußerer
Belegung die Elektroden verbunden waren. Der Plus¬
pol des Induktoriums war geerdet. An den Minuspol
wurde das Netz eines Käfigs, in dem der Patient saß,
bzw. die Elektroden angeschlossen. Durch diese Anord¬
nung war es möglich, die Behandlung tatsächlich mit
rein negativen Ionen durchzuführen.