Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und Beseitigung krankhafter Ablagerungen erreichen 
soll. 
Die ältere Literatur weist als physiologische Haupt¬ 
wirkung des elektrischen Stromes die Wirkung auf die 
Blutzirkulation auf. Es ist bekannt, daß bei Strom¬ 
zufuhr Erweiterungen und Verengerungen der Blut¬ 
gefäße auftreten; das gilt sowohl für den galvanischen 
Strom, für den faradischen wie auch für den Hoch¬ 
frequenzstrom, die alle örtliche Zirkulationsschwankun¬ 
gen (Rötung, Erblassen sowie Quaddelbildung) her¬ 
vorzurufen vermögen. Diese Wirkung auf die Blutzirku¬ 
lation dürfte, wie alle anderen physiologischen Wirkun¬ 
gen des elektrischen Stromes, vorwiegend eine Beein¬ 
flussung der Nerven sein. Die elektrische Beeinflussung 
des Gesamtstoffwechsels des Körpers ist bis heute so 
wenig erforscht, daß sichere.Angaben darüber nicht ge¬ 
macht werden können. 
Die Beeinflussung der Nerven- und Muskelerreg¬ 
barkeit hat nach dem Pf lüger sehen Versuch an prä¬ 
parierten Tiernerven zur sogenannten „polaren Behand¬ 
lungsmethode" geführt, die mittels des galvanischen 
Stromes ausgeübt wird. Auch der faradische Strom läßt 
Erregbarkeitsveränderungen, sowohl Steigerungen als 
auch Herabsetzungen, erreichen. Der durch die Elektri¬ 
zität gesetzte Muskelkontraktionsreiz führte zur soge¬ 
nannten Elektrogymnastik, die bei gelähmten Muskeln 
Bewegung erzeugt, dadurch Inaktivitätsatrophien ent¬ 
gegenwirkt, die durch die Erregbarkeitssteigerung bei 
periodischer Einwirkung Leitungsunterbrechungen der 
Muskeln entgegenwirkt und dadurch die Muskeln in 
den Stand setzt, auf zentrale Bewegungsimpulse besser 
zu reagieren. 
Bei der Einwirkung elektrischer Ströme auf das 
Zentralnervensystem werden direkte und reflektorische 
Wirkungen unterschieden, von denen die letzteren thera¬ 
peutisch die bei weitem bedeutungsvolleren sind. Diese 
reflektorischen Effekte werden auf den starken Haut¬ 
reiz zurückgeführt. In dieser Beziehung werden die