Volltext: Fehlgeschossen!

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Dass die Evangelischen“ weit mehr Anstoß nehmen au 
unverheirateten, unsittlichen Bischöfen, als aͤn verheirateten 
Pastoren und. Superintendenten, ist ein blinder Schreckschuss, 
mit dem der Paftor Niemandem. bange macht“: — 
Wir haben, Gott sei Dank! einen Episcopat, der es 
in Bezug auf Sitlenstrenge, Frömmigkeit und Wissenschaft 
getrost mit den Bischöfen der ersten christlichen Jahrhunderte 
dufnehmen kann. une, 
Waären die deutschen Bischöfe im 16. Jahrhundert, zu 
Martin Luthers Zeiten, auf jener Höhe der Sittenreinheit, 
Wissenschaft und Frömmigkeit gestanden, auf welcher der Episcopat 
heutzutage fast ausnahmslos in a en Ländern der katholischen 
Welt dasteht, wahrlich! — wir würden dann ganz gewiss 
der Mühe überhoben sein, uns jetzt mit lutherxischen Super⸗ 
intendenten und Pastoren herumbalgen zu müssen.. —8 
Gerade die un sittlichen. Geistlichen waren es, welche 
zur Zeit der sogenannten Reformation protestant isch wurden 
und die dem Protestantismus auf uͤlle Weise Vorschub ge— 
leistet haben.) IJ 
Den Haupttrumpf meint der Pastor immer auszuspielen, 
wenn er mit der Schriftstelle J. Timoth. 3, 2 gegen mich 
anrückt. „Der Bischof soll sein eines Weibes Mann!“ — 
Die katholischen Bischdfe haben keine Weiber, also — sind sie 
keine rechtmäßigen Bischöfe. Man kann sich denken — meint 
der lutherische Pfarrer von Steyr — dass dieses Wort und 
diese Verordnung des heiligen Paulus dem römischen Doctor 
„recht unbequem“ sein wird; aber sagt der unbarmherzige 
Maun — dieses Wort des Apostels „kann nicht beseitigt 
werden !“ 2 
O du heilige Einfalt! 
Da müsste ja diese vom Pastor so stark strapezierte Schrift⸗ 
stelle dem heiligen Paulus am allerunbequemsten gewesen ein; 
denn er hatte selbst kein — Weib und gab auch anderen den 
Pam dus sie so seien wie er, de h. ohne — Weib. (. Corinth. 
7. Cap.).. 
) Ein Martin Luther, Zwingli ꝛe. voren 3 
9Vgl. Janssen: „Geschichte des deutschen Volkes“ II.- III, IV. Bd.
	        
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