Volltext: Briefe

36 
alles freudenreich, als ihr verwandt, ans große Herz zu drücken 
und nicht zu sinken, und alles ihm, dem Glücklichen, aus 
der Sonne ihres Auges keck zuzuspiegeln 
Du, wo ist die? die Deine Geliebte und Dein 
Freund zugleich ist? die durch unsere Donnerwetter schiffet, an 
unsern Gletschern sich nicht spießt, an den wackern Stachelge 
wächsen Kaktus und Aloe sich nicht zerreißt (die doch so süß 
blühen werden), alles in allem nimmt und versteht und verwil 
dert wiedergibt. - Ich könnte niederknien vor der großen Seele, 
sie wäre größer als ein großer Mann! 
Da schwärme ich nun wieder!! 
An Franziska Greipl 
Oberplan, 20. August 1835 
Liebe teure Freundin! 
Oberplan ist mir fürchterlich leer, und nur Du allein beschäf 
tigest immer mein Herz - ein unsägliches Gefühl, halb Trauer 
und halb Seligkeit, ist feit der Vermählung Schifslers mit Ma 
rie in mir - zweier Menschen, deren Geschichte so enge mit un 
serer verbunden ist, und deren Glück so hart mit unserm Un 
glückkontrastiert, daß ich jenes Gefühls des tiefsten Mitleidens 
mit mir selber seit jenem Hochamte zu Christianberg nicht Mei 
ster werden kann. Seitdem weiß ich es. Du liebest mich noch - ich 
hab es wohl gesehen, wie Du während der heiligen Handlung 
etwas zurücktratest, um Dich dem Anblicke zu entziehen, und 
wie Du später verweinte Augen hattest, meinem Auge, das nur
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.