Volltext: Briefe

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diesem Tage meiner in Liebe und Güte. Ich werde ihn nur im 
Andenken an Dich vollbringen 
An Amalia Stifter 
Lakerhäuser, izj. November 1866 
Du läßt mir durch Marie die Wünsche zum fünfzehnten, 
den Erinnerungstag an unsere Vermählung melden. Während 
ich schreibe, wirst Du vielleicht meine Wünsche und anderes, was 
auf diesen Tag Bezug hat, lesen; ich habe den Brief, der dies 
enthält, am Montag nach Schwarzenberg geschickt, er muß 
Dir also heute vormittags zugekommen fein, oder eben, da es 
gegen halb neun Uhr geht, zukommen. Unsere Gedanken, wie 
es so oft der Fall ist, treffen auch hier wieder zusammen. Ich 
habe Dich ebenfalls, wie Du mich, gebeten, an diesem Tage 
meiner zu gedenken, und habe den Wunsch ausgesprochen, daß 
wir künftig immer diesen Tag, den uns Gott noch öfter erleben 
lassen möge, vereinigt zubringen. Nur ein Punkt ist, der bei 
mir anders ist als bei Dir. Ich habe Dich gebeten, mir jedes 
Leid, das ich Dir tat, zu verzeihen. Diese Bitte hast Du nicht 
nötig; denn ich sehe nur zu gut ein, daß, wenn ich wähnte, Du 
tust mir wehe, die Schuld an mir war, daß ich Dich mißver 
stand, und töricht empfindlich war. Ich habe mir auf das Hei 
ligste vorgenommen, das zu bemeiftern, und Du wirft sehen, 
daß es auch geschieht. Gott scheint uns wieder bessere Zeiten 
senden zu wollen. Meine Gesundheit kehrt wieder, ja ich kann 
sagen, ich bin vollständig gesund. Speise und Trank schmeckt
	        
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