Volltext: Briefe

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Ich sende Dir also diese Zeilen, nimm sie freundlich in Dein 
Herz. In diesen neunundzwanzig Jahren haben wir viele 
Freuden miteinander geteilt, wir haben manches Ungemach, 
und haben Unglück und harte Schläge miteinander getragen. 
Die Freude hat uns beglückt, das Unglück hat unsere Herzen 
fester aneinander gebunden und hat sie geläutert. Und so ist 
beides eine Gabe des Himmels zu unserem Besten. 
Ich danke Dir für Deine wandellose Treue und für Deine un 
begrenzte Liebe in diesen neunundzwanzig Jahren. Ich danke 
Dir für alles Gute und Herzliche, das Du mir zugewendet hast. 
Die Verbindung mit Dir ist das Glück meines Lebens gewor 
den. Die Hochachtung, die ich für Deinen Wandel faßte, hat 
auch mein Wesen besser gemacht, und ich danke Dir dafür. Ver 
zeihe mir die eine oder die andere Kränkung, die ich Dir zuge 
fügt habe. Mein Herz wußte nichts davon, und wenn es in 
Übereilung geschah, so ist die schwere Reue in meinem Gemüte 
darauf gefolgt. Du hast mir alles Liebe in größerem Maße zu 
teil werden lassen, als ich es verdiente. Gib mir dieses Geschenk 
auch für die Zeit, die uns noch miteinander zu verleben gegönnt 
ist. Ich werde Dich ehren und lieben, solange ich lebe, und wenn 
wir das Schönste, das wir hinieden haben, auch in ein Jenseits 
mitnehmen können, so werde ich Dich auch in diesem Jenseits 
ehren und lieben. Ich werde an dem Tage Gott bitten, daß er 
Dich wohl und glücklich erhalte, und daß er uns noch einige 
Zeit zusammen gönne und keines zu lange einsam auf dieser 
Welt lasse. Denke, wenn Du Dein Herz an diesem Tage zu dem 
höheren Wesen wendest, auch meiner, und denke überhaupt an
	        
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