Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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inhalt auch oft unbewußt auszudrücken, und da ich, ich weiß g 
nicht wie, eine Art Dichter wurde, auch hierin. Als Dichter h 
kann ich mich nicht hoch achten; wie weit stehe ich hinter den h 
Männern des Altertums und der neueren Zeit zurück, die uns 2 
so erhabene Gestaltungen gegeben haben; aber das Hohe der b 
Menschheit, das Edle und, sagen wir es, das Göttliche suchte ? 
sich aus mir zu den Menschen hinaus zu lösen. Und ob dies in @ 
einigem Maße gelungen ist, das ist mir nicht gleichgültig, ja es 
ist mir Lebenserfüllung. Ich selber kann wenig darüber urtei- c! 
len, da ich mir nur meines eigenen Empfindens bewußt bin und n 
nicht dessen, das ich erregt haben mag; darum ist mir Anerken- d 
nung von Menschen, denen ich das Höhere zutraue, sehr wert, e 
und darum war mir Ihr Schreiben in seiner maßvollen, aber l 
tiefen Haltung sehr wert. Ich habe öfter schon Zuschriften 
schwärmerischen Inhaltes von Jünglingen und Mädchen er 
halten und freute mich der Blume ihretwillen, wußte abernicht, 
habe ich zu ihrem Erblühen mitgewirkt, oder hat der Schreiber 
sein schönes Selbst nur in meine Schriften hineingetragen. 
Wenn aber ein ernster, älterer, gemäßigter Mann, der das Le- i 
ben keimt (und ein solcher scheinen Sie mir zu sein), gerade das > 
in meinen Werken betont, was ich selber für das Wesen der 
selben halte, dann bin ich sehr erfreut und drücke ihm dankbar 
die Hand, daß er in mir den Zweifel geringer gemacht hat 
Meine Gesundheit ist zwar noch nicht so fest wie in jungen Jah 
ren, aber das Übel von Stauungen im Unterleibe, aus vielem 
Sitzen in Zimmerluft entstanden, ist dem zweimaligen Ge 
brauch von Karlsbad und, wie ich glaube, dem fast dreijähri-