Volltext: Briefe

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nicht ganz genau ist, welches Himmelreich hätten wir. Aber 
„kepple" nur und ertrag dann auch, wenn ich „brumme" und 
lasse uns noch fünfzig Jahre keppeln und brummen. 
Gestern und vorgestern sahen wir Gewitter in der Richtung 
nach Linz. Wir hatten keines, aber heute ist sanfter Landregen. 
Wir sind beide sehr gesund. Bei mir ist es, seit ich die schlechte 
Luft von Karlsbad verlassen habe, wie abgeschnitten. Ich bin 
kräftig, esse und trinke wie ein Fronarbeiter und schlafe treff 
lich. Nur das eine fehlt, daß ich nicht bei Dir bin. Ich bin sehr 
fleißig, daß ich bald kommen kann 
äsn Gottlob Christian Friedrich Richter 
Lakerhäuser, 21. Juni 1866 
Ich danke Ihnen herzlich für die schöne Empfindung, 
welche Ihr Schreiben in mir erregt hat. Mir ist jedes Streben 
nach Schriftstellerruhm vollkommen fremd, wie jedes Streben 
nach Ruhm überhaupt. Aber für e i n e Art Beifall war ich von 
Kindheit an sehr empfänglich, ja ich geizte darnach, für den 
Beifall, recht getan zu haben, aber dabei auch zu wissen, daß es 
wahr ist. Sehr bald entwickelte sich in mir eine Liebe für das 
Wundervolle und Hohe und ein Widerwillen für das Gegen 
teil, was mich in meiner ersten Jugend öfter zu überschweng 
lichem Anschließen oder überschwenglichem Aburteilen hinriß. 
Dabei wirkte Schönheit, besonders der menschlichen Gestalt, 
zauberhaft auf mich. Sehr bald trat sie mir auch in der Kunst 
und in der äußeren Natur entgegen, wie ich denn kaum im 
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