Volltext: Briefe

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fens entgegengehe, als ich ihn seit vielen Jahren gehabt habe, 
und diesem Zustande möchte ich durch Waldluft und Wald 
wasser, die mir ungemein gut tun, eine starke Grundlage für 
den Rest meines Lebens geben 
An August Piepenhagen 
Linz, IZ. Januar 1865 
Ihr Schreiben vom zwölften d. M. habe ich heute erhalten und 
beantworte es sogleich. Es hat mir eine sehr große Freude ge 
macht. Ihre freundliche und gütige Gesinnung gegen mich tut 
mir außerordentlich wohl, da Sie im vollen Rechte gewesen 
wären, wenn Sie infolge meines langen Schweigens an mir 
irre geworden wären. Es tat mir um so wohler, als ich trotz 
des Unrechtes, das ich gegen Sie beging, doch empfand, daß ich 
Ihr Wohlwollen verdiente, nicht meiner guten Eigenschaften 
willen, die sind unbedeutend und eitel Flickwerk, sondern der 
Verehrung wegen, die ich gegen Sie immer als Künstler emp 
fand, der Achtung und, ich kann sagen, der Liebe willen, die in 
mir für Sie entstand, weil Sie als Künstler so fühlen, wie Sie 
eben fühlen. Ihr Schreiben zeigte Sie mir auch als Menschen 
liebenswürdig, was ich zwar immer wußte, denn sonst läge 
nicht das Herz in Ihren Arbeiten, das darinnen liegt; was mir 
aber doch lieb war, auf dem Papier bestätigt in den Händen 
zu haben. Daß Sie selber mit Ihren Werken nicht zufrieden 
sind, ist natürlich, kann gar nicht anders fein, und ich habe mir 
es auch gar nicht anders gedacht. Nur die Mittelmäßigkeit und
	        
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