Volltext: Briefe

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An Mathias Greipl 
Linz, 27. Juni 1855 
Lieber teurer Freund! 
Deinem Wunsche entsprechend schreibe ich Dir, daß ich zu 
Anfang Juli etwa bis sechsten, siebten gewiß in Linz bin, da 
wir um diese Zeit unsern Statthalter zurück erwarten. Als Vor 
prüfung hat Dein Sohn die über die dritte Klaffe zu machen. 
Das geschieht in der Realschule. Da diese Schule unter meiner 
Aufsicht steht, werde ich mit Freude die Gelegenheit ergreifen, 
alles, was in meiner Macht steht, zu gutem Fortkommen und 
trefflichem Unterrichte für Deinen Sohn zu tun, um nur zum 
Teile die Gefühle darlegen zu können, die ich keinen Augenblick 
aufgehört habe, für Euer Haus zu hegen, und die, da sie so 
lange gedauert haben, auch in Zukunft durch keinen Schicksals 
wechsel und selbst durch keinen Todesfall, wie ja ein mich sehr 
betrübender eingetreten ist, sich verändern werden. 
Ich schreibe nicht mehr, weil ich Dich bald zu sehen hoffe. 
Melde Deinen verehrten Eltern meine tiefste Hochachtung und 
Deiner Frau wie Deiner Schwester die herzlichsten Grüße. Dem 
Herrn Pfarrer P. Franz sage, daß ich ihn in Schwarzenberg 
gesucht habe. 
Lebe wohl und sei mit alter Liebe und Neigung gegrüßt von 
Deinem unveränderlichen Freunde 
Adalbert Stifter
	        
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