Volltext: Briefe

Dr. Rizy, eia sehr guter Freund von mir und vielleicht der 
beste Kritiker Wiens, hat nun die Angst bekommen, daß ich so 
fort von dem Beisalle verblendet sein und auf derselben Stufe 
stehen bleiben werde. Allein auf mich macht die Sache gerade 
die entgegengesetzte Wirkung; ich habe das Gefühl, jetzt erst 
recht zu streben, damit ich des Beifalls, der mir jetzt unverdient 
entgegenkömmt, würdig werde und einst auch den der Besten 
erringe und vielleicht auch den meinigen. Ich bin im Arbeiten 
viel sorgsamer, ängstlicher und genauer als früher, damit die 
Sache nur annähernd den Glanz und die Feile bekäme, wie es 
ihr not tut und wie ich es wünschte. Wenn daher manches spä 
ter zu Ihnen und auf die Welt kommt, so zürnen Sie nicht; denn 
es ist von meiner Seite nicht Nachlässigkeit, sondern gerade 
Aufmerksamkeit und Liebe zum Werke, es bringt auch nie 
Schaden, sondern Nutzen, indem die Verbesserungen sogleich 
ihre Prozente unter dem Arme mitbringen, und noch Anwei 
sungen auf Erfolg liegen haben. Wie wenig ich mein eigenes 
Urteil durch die Freundlichkeit des Publikums beirren lasse, 
geht schon aus der Tatsache hervor, daß, wie lockend auch die 
Tantieme ist, und wie sehr auch schon Freunde in mich gedrun 
gen sind, ich doch noch kein Drama verfaßt habe, weil die Zeit 
noch nicht da ist, und weil ich die jetzigen Stücke nicht für groß 
halte, und gerne ein besseres machen möchte, das vielleicht ein 
mal, vielleicht auch nicht, gelingt 
Öi
	        
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