Volltext: Somme 1916

Minen und Gegenminen 
Vorbedingung für den Erfolg eines so umfassenden Sieges 
über die Zentralmächte, daß dadurch die Kriegsentscheidung er¬ 
zwungen würde, war für Joffre Zusammenfassung aller Kräfte 
der Verbündeten zum gemeinsamen Schlage. Auf einer General¬ 
stabsbesprechung am 6. Dezember 1915 im französischen Großen 
Hauptquartier (G. H. Q..) in Chantilly, an der außer seinen 
nächsten Beratern die verantwortlichen Leiter der britischen 
Heeresmacht und Vertreter Rußlands, Italiens, Belgiens und 
Serbiens teilnahmen, setzte er diese Ansicht durch; zugleich gegen 
den Widerspruch des russischen Vertreters, der das Erscheinen 
einer 800000 Mann starken englisch-französischen Armee auf 
dem Balkan zum räumlichen Zusammenwirken mit Russen und 
Italienern in Richtung auf Wien wünschte, den weiteren Be¬ 
schluß, daß die Hauptentscheidnng auf dem französischen Kriegs¬ 
schauplatz zu fallen habe. Es kam zu folgender Abmachung: 
1. Die Kriegsentscheidung soll auf den Hanptkriegsschauplätzen 
durch zeitlich übereinstimmende Angriffe aller Verbündeten unter 
Aufwendung höchstmöglicher Kraft an Truppen und Material 
erstrebt werden; sie müssen auf den verschiedenen Fronten so dicht 
aufeinander folgen, daß der Gegner nicht Zeit hat, erst den einen 
Angriff abzuwehren und dann Reserven nach der andern Front 
zu verschieben. 
2. Um freie Hand zu behalten, muß frühzeitig angegriffen 
werden. Mit größter Anspannung sind Mannschafts- und Ge¬ 
rätebestände so zu vermehren, daß sie baldigst auf Höchststärke 
kommen. Zum nächsten März soll alles fertig fein. 
3. Jeder muß auf feiner Front bereit fein, vorherige Angriffs¬ 
versuche des Gegners zum Stehen zu bringen. Nichtangegriffene 
sollen dabei helfen, soweit es ihnen möglich ist. 
4. Die Mächte, die noch reich an Menschen sind, sollen bal¬ 
digst mit Angriffen zur Abnutzung der feindlichen Reserven 
beginnen. — 
Den mit diesen Abmachungen unzufriedenen Russen wird ver- 
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