Volltext: Somme 1916

ausdrücken. Statt hochwertigen Stahles mußten längere Zeit 
Granaten aus Eisenguß benutzt werden. Für Kupfer und 
Messing mußte Ersatz geschaffen werden; die Zünderkonstruk¬ 
tionen waren zu ändern. All das dauerte Zeit und verminderte 
die Wirkung. Vom Frühjahr 1916 ab aber begannen die bei 
Kriegsbeginn getroffenen Maßnahmen des Kriegsministeriums 
Früchte zu tragen. Trotz des gewaltigen Verbrauches in Verdun- 
und Sommeschlacht ist es gelungen, bis Abschluß der Somme¬ 
schlacht den Bestand der an der Front eingesetzten schweren Ge¬ 
schütze um mehr als ein Drittel gegen den Bestand von Februar 
1916 zu steigern. Außer dem Ersatz für alle Geschützverluste 
vor Verdun und an der Somme sind im Sommer 1916 der 
deutschen Front über 1200 neuzeitliche deutsche Rohrrücklauf¬ 
geschütze zugeführt worden. Im Juli 1916 waren nach Wrisberg 
an gefüllten Mnnitionszügen vorhanden: 
Infanterie 
185, 
davon verbraucht 75 
leichte Artillerie 
49o8a, 
tt 
„ 3i8i/2 
schwere Feldhaubitzen 456» 
tt 
„ 1861/2 
Mörser 
2488/8, 
tt 
„ 105 
10 om-Kanonen 
59V2, 
tt 
,, 27 
Nmr bei der Feldartillerie war danach die Lage etwas gespannt; 
aber Deutschland mußte ja auch sein Kampfgerät auf Somme, 
Verdun und Galizien verteilen, während die Franzosen nur für 
Somme und Verdun, die Engländer nur für Somme zu sorgen 
hatten. Was das bedeutete, zeigt eine Gegenüberstellung: die 
Julileistung als Durchschnitt genommen, betrug die deutsche Pul¬ 
vererzeugung im Jahr 1916 72000 t, die englische 211000 t! 
Unwiderleglich beweisen diese deutschen Schwierigkeiten: daß eine 
wirtschaftliche Mobilmachung und Sicherung der Rohstoffgrnnd- 
lage im Frieden versäumt war, ließ sich trotz aller Anstrengungen 
von Kriegsbeginn ab nicht wieder gutmachen. Die Materialüber¬ 
legenheit der Gegner auszugleichen, war unmöglich. 
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