Volltext: Somme 1916

bk unheimliche Nacht. Dann warten die Schützen, warten auf 
den Angriff, auf Ablösung oder auf den Tod. Mit den Patronen 
und Handgranaten, die sie mitgebracht, mit wenigen Tropfen 
Kaffee oder Wasser und einigen Konserven müssen sie ausharren 
und Haushalten, meist fünf- oder sechsmal 24 Stunden und dann 
oft noch einen Tag und wieder eine Nacht. Zum lebenden Feind 
gesellt sich in der Sommerhitze quälender Durst, später Regen 
und zäher Schlamm, mit dem Eintritt des Winters bohrende 
Kälte. Notdürftig in die Erde gewühlte Fnchslöcher find der 
einzige Schutz gegen Wind, Wetter und feindliches Feuer. So 
lebt, wacht, kämpft und stirbt der Frontkämpfer an der Somme" 
(Bayern). 
Von den Heldenkämpfen des 1. Juli haben wir bereits in 
„Schwere Wetter" gehört. Wir beginnen noch einmal dort beim 
rechten Flügel der 11. J.-D. Das Füsilierregiment General¬ 
feldmarschall Graf Moltke (z8) ist soeben östlich Foucaucourt 
in der Nähe der Römerstraße eingesetzt. Um 1.Z0 Uhr morgens 
nähert sich dem rechten Flügel des III. Bataillons ein feindlicher 
Schützenschleier, der sofort durch Infanteriefeuer zurückgetrieben 
wird. Aber dann kommt die Schlacht. „Um 5 Uhr begann das 
feindliche Feuer aus Geschützen und Minenwerfern in bisher 
nicht erlebter Stärke, am meisten gegen den rechten Flügel. Über¬ 
wältigend hemmte es unter feindlicher Fliegerbeobachtung fast 
jede Verbindung. Zwei Stunden später folgte Gas. In kurzer 
Zeit legte sich auf den ganzen Abschnitt eine dicke, weiße Wolke, 
die durch Gasminen noch mehr verdichtet wurde. Und in dies 
wogende Wolkenmeer schmetterte der Feind ununterbrochen wild¬ 
wütend Feldgranaten und Schrapnellhagel. Etwa eine Stunde 
währte der Höllenfpuk, richtete aber nur verhältnismäßig geringen 
Schaden an: die Gasmasken schützten vollkommen. Nach kurzer 
Pause neues Trommelfeuer. 
Um 11 Uhr stürmten dichte Kolonnen längs der Straße 
Foucaucourt, Estrees vor. Bei der 12. Kompanie Hvurde die 
Grabenbesatzung überrannt. Hier war es der Hornist Alfred Burg¬ 
hardt aus Münsterberg in Schlesien, der todesmutig die Fran¬ 
zosen an einer Barrikade mit Handgranaten festhielt. Als ihm 
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