Volltext: Catalogus OO. canonicorum regularium Reichersberg

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schaften an der Antisen und auf dem Antisenberge, zu Raurippe, 
Scartenberg, Elenbach, Juvenbach, Uvanenbach und zwei Weingärten 
zu Aschach waren die ersten Stiftungsgüter. Bald kamen auch der 
Grund und Boden, auf welchem das Schloss stand, bis in die Mitte 
des In, zwölf Mansen cultivirten Bodens in der Umgebung und 
ein Gut zu Chrovat>in Kärnten mit beiläufig 3o Höfen hinzu. 
Reichersberg hatte bis dahin nur eine dem hl. Sixtus. geweihte 
Kapelle und gehörte zur Hochstift Bamberg’schen. Pfarrkirche 
Münsteuer. Wernher erwirkte für seine Stiftung das Pfarrrecht und 
erwarb von den umliegenden Gründen hiefür den Zehent. Erzbischof 
Gebhard übernam für das Erzstift Salzburg die Schirmvogtei über 
Reichersberg. In jenen Jahren entschlief am 22, October im Herrn 
die edle Stifterin Dietburga. Wernher entsagte der Welt gänzlich, 
nam das Ordenskleid und diente im Vereine mit den von ihm 
berufenen Klerikern Gott bis an sein seliges Ende. Er schied hoch 
an Jahren um 1086 am 5. October vom irdischen Schauplatze. Die 
Gebeine der ehrwürdigen Stifter und ihres Sohnes Gebhard ruhten, 
wie bereits bemerkt, in der alten Stiftskirche neben dem Kreuzaltare, 
dermalen ist ihre Begräbnisstätte unbekannt. 
2. Berwinus wird als erster Propst (1110—16) verzeichnet. 
Noch zu Lebzeiten Wernher’s bedrängte Albuin, ein Sohn seines 
Bruders Aribo, mit seiner Sippe wegen der 30 Höfe in Chrovat, 
die der neuen Stiftung zugefallen waren, von benachbartem Stein 
aus das wehrlose Stift und vertrieb. die Religiosen aus ihren Mauern. 
Unterdessen war im Erzstifte Salzburg‘ das Schisma zum Ausbruch 
gekommen; .dies begünstigte jenes ruchlose Treiben. Erzbischof 
Gebhard setzte zwar bei seiner Rückkehr nach Salzburg 1086 die 
Chorherren wieder ein, am ı5. Juni 1088. ereilte. ihn aber‘ der Tod. 
Die Spaltung dauerte fort... Thiemo, der rechtmässige Nachfolger 
Gebhärd’s, starb auf der Kreuzfahrt den Martyrertod. Der schis- 
matische. Erzbischof Berthold vergabte Kirchengut willkührlich an 
Laien, Wernher’s junge Pflanzung verödete zum zweiten Male. 
1106 bestieg Konrad I. von Abensberg den erzbischöflichen Stuhl 
zu Salzburg; mit ihm gieng: für unser Stift ein neuer Stern auf, 
Durch ihn sollte das kanonische Leben im Erzbistum zu neuer 
Blüte . gelangen., Er sandte deshalb Boten in die blühendsten 
sächsischen Klöster und. brachte daraus gar vorneme, ‚fromme und 
gelehrte Männer in die ihm unterstehenden geistlichen Häuser. 
1110 ‚erhielt Reichersberg Berwin aus Sachsen zum Propst. Das
	        
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