Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Kreuzer zu vernichten. Schon aus der Ferne schießt es eine 
volle Breitseite ab, die aber der «R" keinen Schaden tut. 
Kapitän Baumann erkennt das Schiff an den Masten 
und Schornsteinen. Es ist der «Admiral Nelson", ein gewalti¬ 
ger kampferprobter Feind. Nun sind die Gegner in Kampfnähe 
gekommen. 
«Auf die Masten halten! Backbordgeschütze klar zum Schuß! 
Salve!" erklingt es aus dem Kommandöturm des deutschen 
Schiffes. Eine Lisenfaat schmettert über die Wogen hin. Die 
Lust erzittert vom Donner der Kanonen. Für einen Augenblick 
verhindert der Pulverrauch jede Fernsicht. 
Die Geschütze der «R" sind gut gerichtelet gewesen. 
Als der Rauch sich verzieht, steht man den kauptmast 
des «Admiral Nelson" wanken und stürzen. Aber der Englän¬ 
der bleibt die Antwort nicht schuldig. Seine Sprenggranatea 
fegen über den deutschen Kreuzer hinweg, reißen das Karten¬ 
haus fort und verwunden mehrere Leute. 
Jetzt geht es Schlag auf Schlag, hinüber und herüber 
fliegen die tötlichen Gefchoffs, indes sich das zweite englische Schiff 
noch abwartend verhält. Der riesige Panzerkreuzer schießt nicht 
schlecht, denn chn Buggeschütz der «A" ist zerschmettert und ein 
Teil der Brustwehr fortgerissen, aber bald zeigt sich doch die 
größere Treffsicherheit des deutschen Kreuzers. 
Soeben hat er wieder einen Geschoßhagel in die Flanke 
des Feindes gesandt — da flammt aus dem Mitteldeck des 
«Admiral Netfon" eine breite, schwefelgraue Feuergarbe zum 
Kimme! auf. Ein lautes Krachen ertönt, und schwere Eisenteile 
werden von unsichtbaren Gewalten emporgeworfen. Die Geschütze 
des Engländers schweigen plötzlich. 
Ohne Zweifel ist ein Geschoß in die Munitionskammer 
des Kreuzers gedrungen und hat eine gewaltige Explosion ver¬ 
ursacht, denn aus dem Deck des Schiffes mach! sich eine Ver¬ 
wirrung bemerkbar, und der Koloß neig! sich nach Steuerbord 
über. 
Ein grimmiges «Kurra!" entringt sich den deutschen See¬ 
mannskehlen. 
Wieder schmetterte eine Salve hinüber. Krachend und 
splitternd zerreißen die schweren Geschosse den Rtesenteib des 
Feindes. Noch läßt rr seine Flagge wehen, aber tiefer und 
tteser neigt sich feilte Steuerbordseite dem Wasserspiegel zu. 
Für einen Augenblick schweigt der Kanonendonner. Der 
«Admiral Nelson" neigt sich zum Sinken, aber auch die Mann¬ 
schaft des deutschen Kreuzers ist am Ende ihrer Kraft angelangt. 
Die «R" gehorcht dem Steuer nicht mehr. Keuchend, heißen 
Grimm auf den pulvergeschwärzten Gesichtern, lehnen die