Volltext: Die Winterschlacht in Masuren [20]

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Die Lage besserte sich jedoch erheblich, sobald die wieder zurück- 
gerufene Masse der 80. Reservedivision auf dem Kampffelde er- 
schien und von Süden her in das Gefecht eingriff. Doch gelang 
es noch immer nicht, einen entscheidenden Erfolg zu erzielen. 
Auch das Vorgehen von Teilen des I. Armeekorps von Norden her 
in Richtung Thalussen vermochte den Gegner nicht zum Aufgeben 
seiner Stellungen vorwärts Lyck zu veranlassen. Beim I. Armee- 
korps war es im Verlaufe des Tages nicht geglückt, in den Besitz 
der Seenenge bei Woszellen zu gelangen. Nen-Iucha war bei 
sinkender Nacht gestürmt worden. Die nördlich davon vorrückende 
Kolonne war wenige Kilometer östlich von Wensowken auf er- 
neuten feindlichen Widerstand gestoßen, so daß am nächsten Tage 
noch nicht mit Bestimmtheit auf ein Eingreifen der Truppen des 
I. Armeekorps nördlich von Lyck zu rechnen war., 
Unter dem Druck der beiderseitigen Flügelbedrohung, im Süden 
durch die Masse der 80. Reservedivision, im Norden durch die 
von Woszellen nach Süden vorgestoßenen Teile des I. Armee- 
korps, zog sich der Russe in der Nacht vom 12./13. näher an Lyck 
heran, um am nächstfolgenden Tage in der Linie Neuendorf—Bar- 
tofsen, etwa 3 Kilometer vorwärts Lyck, den Kampf von neuem 
anzunehmen. Während das frontale Ringen hier erneut begann, 
schob die 80. Reservedivision Teile auf das Ostufer des Lyck- 
Flusses, um von Süden her gegen die gleichnamige Stadt vorzu- 
dringen und dem III. Sibirischen Korps am Lycker See den Rück- 
zug zu verlegen. Aber auch diese Kolonne stieß südlich Lyck auf 
zähen Widerstand. Ihr gelang es bis zum Abend ebensowenig, 
die russische Rückzugsstraße zu erreichen, wie den Kolonnen des 
zusammengesetzten I. Armeekorps. Diese standen zwischen Wos- 
Zellen und dem Laszmiaden-See vor einer neuen russischen Stel- 
lung. Alle Anstrengungen, diese zu überrennen, waren vergeblich. 
Der Feind wich auch nicht, als am Nachmittage Woszellen selbst 
im Sturm genommen wurde. 
Nur die nördlichste Kolonne des zusammengesetzten I. Armee- 
korps hatte nach dem Gefecht bei Gr.-Gablick am 11. 2.,ohne 
wesentlichen Widerstand zu finden, den Vormarsch in rein öst- 
kicher Richtung auf Marggrabowa fortgesetzt. Am 13. abends
	        
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